Hersfelder Zeitung
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass reiner Blechbläser-Sound ein faszinierendes Klangerlebnis sein kann, so hat ihn am vergangenen Wochenende das Blechbläserensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule angetreten. Nach Abschluss der Festspiel-Saison hatte die Formation unter Ulli Meiß am Sonntagnachmittag zum Konzert in die Stiftsruine eingeladen.
Bad Hersfeld. 90 Minuten lang verzauberten die 30 Musikerinnen und Musiker ihr Publikum auf höchstem Niveau mit populären Melodien wie dem „Gardeoffizier“ und dem „Fliegermarsch“, nicht ohne musikalisches Neuland zu betreten. Die vier Tubisten des Ensembles intonierten lupenrein und Gänsehaut verdächtig den Welthit „Warum bist du gekommen“ aus dem „Bajazzo“ – virtuos, gekonnt.
Auch mit der Auswahl von Rock- und Popsongs hatte Ulli Meiß ein glückliches Händchen. „Another Day in Paradise“ und viele andere bekannte Abräumer begeisterten das Publikum ein ums andere Mal. Und wer das Ensemble kennt, konnte sich natürlich auch darauf verlassen, dass die Musiker wie immer brillant mit Hilfe der Percussion-Abteilung für kleine und feine Lacher sorgen, im Übrigen wunderbar moderiert.
Zudem begeisterten zahlreiche Soli der Trompeten, mitunter aus dem weitflächigen Raum heraus dargeboten. Klar, dass nach diesem musikalischen Hochgenuss die im Schachbrettsystem Platz genommenen Besucher die jungen Künstler zum Ende mit Standing Ovations belohnten.
Und letztere sind mehr als verdient, wenn man bedenkt, dass nur vier Proben im ganzen Jahr möglich waren und trotzdem ein derartig hochkarätiges Programm auf die Beine gestellt wurde. Bereits am Samstag hatte der Chor in zwei Konzerten für Begeisterungsstürme gesorgt. Auf die jungen Künstler vom Obersberg kann man auch in schwierigen Zeiten zählen.
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Rubriklistenbild: © Privat
„Die wunderbarste Zeit ist nah“: Ein adventliches Musik-Feuerwerk der Extraklasse hat die Bad Hersfelder Stadtkirche erlebt. Mit ihren fulminant vorgetragenen Darbietungen haben der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie das Blechbläserensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß ihre Zuhörerschaft beflügelt.
Die stimmungsvollen Lieder und Klänge in sich aufsaugen, sich entspannt zurücklehnen, dem vorweihnachtlichen Stress entfliehen und genießen, heißt es für die Besucher der musikalischen Vesper zum Advent. In gewohnter Manier ist es Ulli Meiß gelungen, ein außergewöhnliches und hochkarätiges Konzertprogramm mit herausragenden Stimmen und Musikern zusammenzustellen. Minutenlang spendet das Publikum in der bis auf den letzten Platz besetzten Stadtkirche frenetischen Applaus.
Die Nachfrage ist so groß gewesen, dass das nur alle zwei Jahre stattfindende Event an diesem Adventswochenende gleich drei Mal auf die Bühne gebracht wird. Mit einer mitreißenden Mischung aus traditionellen deutschen Weihnachtsliedern und internationalen Melodien warten die über 180 Schüler auf, die einen regelrechten Probenmarathon absolviert und ein Gros ihrer Freizeit geopfert haben, um auf den Punkt genau vorbereitet zu sein.
Ob „Herbei, o ihr Gläubigen“, „In dulci jubilo“, „Alleluia Noel“ oder „Happy Xmas (War Is Over)“: ein vokaler und konzertanter Höhepunkt jagt den nächsten. Die Zeit vergeht wie im Flug. Gebannt – ja geradezu entrückt – begibt sich das Publikum auf eine rund zweistündige musisch-unterhaltsame Weihnachtsreise.
Zum Niederknien schön: „Es ist ein Ros entsprungen“ – die Sängerinnen und Sänger verteilen sich im Kirchenschiff. Ein Gänsehaut-Moment: die Performance des Klassikers „When a Child Is Born“, bei der Solisten, Chor, und Blechbläserensemble eine vollkommene Einheit bilden. Bad Hersfeld ist bereit: Weihnachten kann kommen… (Stefanie Harth) +++
Der Chor der Modell- und Gesamtschule sowie das Blechbläser-Ensemble von Ulli Meiß musizierte eindrucksvoll in der vollbesetzten Bad Hersfelder Stadtkirche.
Bad Hersfeld – Es ist großartig, was die jungen Sängerinnen und Sänger des Chores der Modell- und Gesamtschule Oberberg zu leisten imstande sind. Gleiches gilt für das Blechbläser-Ensemble der MSO, GSO und der Konrad-Duden-Schule. Leiter Ulrich Meiß formte zwei Ensembles, die zu begeistern wissen.
Das bewiesen die Musiker am Samstag bei zwei „Musikalischen Vespern zum Advent“ in der Bad Hersfelder Stadtkirche. Großartig war bereits der Einstieg mit „Herbei, O Ihr Gläub’gen“, bei dem alle zusammen musizierten. Der Chor entwickelte einen vollen Klang, die Musiker bildeten das Fundament.
Beim ersten Medley („A Winter Night“, „Leise rieselt der Schnee“ und „Blizzard“) war dem rund 130-köpfigen Chor die Lust am Singen deutlich anzumerken. Auch das zweite Medley aus modernen und traditionellem Weihnachtsliedgut füllte den Raum der Stadtkirche bis in den letzten Winkel.
Zusätzlich zum Gesamtchorklang musizierten die Jugendlichen auch kleineren Ensembles und solistisch. Beeindruckend auch „In dulci jubilo“ als Männer-Terzett der erwachsenen Chormitglieder Matheus Drzewiecki, Martin Gellert und Sven Heidler sowie „Vom Himmel hoch ihr Englein kommt“ vom Trompeten-Trio Dirk von Sierakowski, Moritz Gießler und Klaus Bartholomäus, beides von der Orgel-Empore. „In the bleak Midwinter“ von Gustav Holst erklang von den Blechbläsern mit Solist Jens Heinze auf der Bühne, von einem kleinen Chor-Ensemble a capella aus dem Eingangsbereich.
Große und kleine Ensembles
Solistisch bewiesen sich bei den Konzerten auch Lisann Hassler, Maja Ziehn, Jacqueline Hartwig und Tatjana Beyer. Anastasia Boksgorn verzauberte bei „Die wunderbarste Zeit ist nah“ und „Star of Bethlehem“ auf der Solo-Violine. Am Klavier zeigte sich Anne Rill als versierte Begleiterin. Der kleine Chor des Ensembles meisterte die schnellen Mellismen von „Sound the Trumpet“ von Henry Purcell mit Bravour, ebenso wie eine anspruchsvolle Version des Weihnachtsliedes „Vom Himmel hoch“.
Einer der Höhepunkte war „Es ist ein Ros entsprungen“ des Schweden Jan Sandström. Im kompletten Kirchenschiff verteilt sangen die Jugendlichen das 16-stimmige Werk, das zum größten Teil aus einem Klangteppich bestand, über das vier Stimmen einen vierstimmigen Chorsatz setzten. In gleicher Aufstellung on sang der Chor „When a Child is born“ mit den Solistinnen Jacqueline Hartwig und Tatjana Beyer. Die Melodie dieses Liedes dürfte vielen vom (später entstandenen) „Tränen lügen nicht“ bekannt vorgekommen sein.
Lebendige Weihnachtsmusik gab es auch bei „Alleluja Noel“ und „Sleigh Ride“, bei dem die Musiker Peitschenknallen und Wiehern der winterlichen Kutschfahrt imitierten. Mit „Russian Sleigh Ride“, „Happy Xmas“, „Rudolph“ und „Santa Clause is coming to town“ brachten die Blechbläser den Chor zum Mitwippen und Mitsingen. Diese Energie übertrug sich auch auf das Publikum in der insgesamt dreimal ausverkauften Stadtkirche.
Mit einem Medley aus „Joy to the world, „We three Kings“, „It came upon a midnight clear“, „O little town of Bethlehem“,“Hark, the herald angels sing“ und „Stille Nacht“ musizierten Chor und Musiker noch einmal gemeinsam, bis der Reigen des eindrucksvollen Konzertes mit dem Eröffnungslied „Herbei, o Ihr Gläub’gen“ geschlossen wurde.
Überraschung am Ende des Konzerts
Langanhaltender Applaus und stehende Ovationen forderten dann noch „Feliz navidad“ als Zugabe, ehe das gesamte Ensemble zu „Santo, santo, santo. Mi corazon te adora! Mi corazon te sabe decir: Santo eres Senor!“ aus der Kirche auszog. Als Überraschung der Konzertbesucher sang der Chor vor der Kirche dieses argentinische Lied im Spalier stehend, bis auch der letzte Besucher den Raum verlassen hatte.
Mit der „Musikalischen Vesper zum Advent“ hatten die jungen Sänger und Musiker gezeigt, dass Musik die feierliche Stimmung der Adventszeit wie nichts anderes weitertragen kann und die Herzen des Publikums erreichte.
Gleich dreimal ausverkauft war das Weihnachtskonzert unter der Leitung von Ulli Meiß in der Hersfelder Stadtkirche. Traditionelle Werke standen ebenso auf dem Programm wie moderne.
Sie berührten mit ihrer Musik die Herzen der Menschen in der am Wochenende gleich dreimal komplett ausverkauften Stadtkirche – das Weihnachtskonzert des Chores der Modellschule Obersberg und der Gesamtschule Obersberg sowie des Blechbläserensembles der MSO, der GSO und der Konrad-Duden-Schule war ein klang- und stimmungsvolles Erlebnis in einem Kirchenraum, der von allen Seiten zum Klingen gebracht wurde. Mit stehendem Applaus revanchierte sich das begeisterte Publikum.
Sie füllten die Stadtkirche gleich drei Mal: Der Chor und die Blechbläser unter der Leitung von Ulli Meiß erfreuten ihr Publikum mit einer bunten Mischung weihnachtlicher Musik. © Ute Janßen
Musikalisch zogen die beiden Ensembles mit ihrem Leiter Ulli Meiß buchstäblich alle Register. Den Rahmen bildete das traditionelle Adventslied „Herbei, O ihr Gläub’gen!“, das in der sehr energiegeladenen Interpretation von Chor und Bläsern am Anfang und am Schluss einen deutlichen Aufforderungscharakter zeigte.
Traditionelle und internationale Weihnachtslieder wechselten mit spritzig arrangierten Bläsersätzen. Dabei fehlten weder populäre und altvertraute Weisen wie „In dulci jubilo“, oder „Es ist ein Ros entsprungen“. Bei Georg Friedrich Händels „Joy to the World“ und Henry Purcells „Sound the Trumpet“ wurde barocke Klangpracht hörbar und das Lied „Die wunderbare Zeit ist nah“ zauberte einen Hauch Märchen und Sehnsucht nach weihnachtlichem Familienidyll in die Herzen der Zuhörenden. Darüber hinaus waren internationale Hits wie „Rudolph, the red nosed Reindeer“ oder „Santa Claus is coming to Town“ zu hören.
„Sleigh Ride“ bei Weihnachtskonzert in Bad Hersfelder Stadtkirche
Während im ersten Teil eher besinnliche Stücke auf dem Programm standen, kamen im zweiten Teil Bilder von weißen Winterlandschaften und Schlittenpartien auf, bei denen der amerikanische „Sleigh Ride“ und der darauf folgende „Russian Sleigh Ride“ musikalische Verbindungen zwischen zwei Erdteilen schufen, bei dem man den Pulverschnee richtiggehend stieben hören konnte. Björn Diehl setzte hier am Schluss noch einen augenzwinkernden Schlusspunkt, indem er mit seiner Trompete ein wieherndes Schlittenpferd imitierte.
Mit strahlendem Klang und sauberer Intonation überzeugten die Sängerinnen und Sänger, die zudem unter Beweis stellten, dass junge Menschen auch mit traditioneller Musik kreativ und gekonnt umgehen können. Souverän, energiegeladen und mit brillantem Klang überzeugten ebenso die Bläser der MSO und der Konrad-Duden-Schule. Sie demonstrierten die große Bandbreite der Möglichkeiten eines eingespielten Bläserensembles.
Hervorzuheben ist dabei die eindrucksvolle Leistung der Solisten. Lisann Haßler, Maja Ziehn, Matheus Dzewiecki, Martin Geller, Sven Heidler, Tatjana Beyer und nicht zuletzt Jacqueline Hartwig zogen als Sängerinnen und Sänger das Publikum in ihren Bann, während bei den Bläsern Dirk von Sierakowsky, Björn Diehl, Jens Heinze, Moritz Geißler und Klaus Bartholomäus glänzten.
Besonders effektvoll war die geschickte Ausnutzung des Raumklanges in der Stadtkirche durch die Nutzung der Emporen, des Orgelstegs und der Gänge im Kirchenschiff. Nicht zuletzt dadurch kam ein sowohl innerlich als auch räumlich bewegtes Konzerterlebnis zustande.
Den Schlusspunkt setzten Chor und Bläser mit einem Weihnachtsliedermedley, das einige „Hits“ in Kurzform vereinte. Verabschiedet wurde das Publikum von einem Spalier aus Sängerinnen und Sängern, die so lange bei Kerzenschein auf dem Kirchplatz sangen, bis auch der Letzte die stimmungsvoll geschmückte Kirche verlassen hatte. Ein Abschied mit Gänsehaut-Garantie.
Von Ute Janßen
Die 69. Bad Hersfelder Festspiele wurden Anfang September beendet. Dennoch wurde die Stiftsruine noch einmal mit einem musikalischen Hochgenuss erfüllt. Das Abschlusskonzert der Festspielsaison an diesem Wochenende ist längst eine lieb gewordene Tradition und immer wieder ein Höhepunkt im kulturellen Jahreskreislauf in der Festspielstadt. Der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg und das Blechbläser-Ensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule unter der Gesamtleitung von Ulli Meiß begeisterten bei drei Terminen insgesamt 3.800 Zuhörer.
„Fünf Mutige“ eröffneten offen und ehrlich das Programm: „Wenn man ein Chormann ist, hat man nichts zu lachen – ein dreckiger Job – doch irgendwer muss ihn ja machen“. Pure Selbstironie der leidenschaftlichen Sänger. Nach diesem Spaß verschafften sich Chor und Blechbläser mit „Adiemus“ Gehör und sorgten so für einen ersten Gänsehautmoment. Ulli Meiß kündigte „die übliche musikalische Mischung“ an und stapelte damit tief. In dem gut zweistündigen Programm zündeten die Protagonisten ein Feuerwerk der Emotionen. Wunderschöne, vielfach vergessene Volkslieder wie „Wem Gott will echte Gunst erweisen“, „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ oder „Marienwürmchen“, berührend mit Sologesang vorgetragen, sorgten für die stilleren Momente. Anastasia Boksgorn setzte mit ihrer Begleitung auf der Violine akustische Akzente.
Ulli Meiß wird als Chorleiter von einem großen Lehrerteam unterstützt, dem er herzlich dankt. „Bei manchen ist die Leidenschaft so groß, dass sie sogar ihren eigenen Geburtstag in der Ruine feiern“. Anne Rill, die für die Stimmbildung zuständig ist, aber auch die Klavierbegleitung übernimmt, war das Geburtstagskind des Tages und wurde am Samstag mit einem stimmgewaltigen „Happy Birthday“ beglückwünscht.
Danach folgte eine Premiere. Während des Probenaufenthaltes des Chores auf der Insel Rügen wurde vor allem ein Lied geprobt: „Halleluja“. Vorab hatten die Verantwortlichen einen anspruchsvollen sechsstimmigen Satz gefunden. „Es geht drunter und drüber wie im britischen Unterhaus“, flachste Ulli Meiß, der natürlich wusste, dass der Chor es schafft, „vom Ungeordneten ins Geordnete reinzukommen, auch wenn das sehr schwierig ist“. Den frenetischen Applaus hat sich der Chor verdient.
Die Blechbläser sind bekanntermaßen eine Klasse für sich. Mit dem „Fliegermarsch“, „Second Waltz“, „Espana Cani“, „Viva la Vida“, „Sound of Silence“ oder „YMCA“ bewiesen sie die ganze Bandbreite ihres Könnens. „Once Upon a Time in the West“ war nicht nur ein musikalischer, sondern auch ein wilder, lustiger Ausflug in den Wilden Westen. „Ich habe meine Leute nicht mehr im Griff“, beklagt Ulli Meiß mit einem Lachen, nicht ahnend, dass die Bläser zum Abschluss noch mal richtig Gas geben.
Ulli Meiß betonte zum passenden Zeitpunkt, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass der normale Konzertbesucher nach 65 Minuten in ein tiefes Loch fällt, er unleidlich wird und sich fragt, wie er dem entkommen kann. Zur Auflockerung wurde „Mein Hut, der hat drei Ecken“ angestimmt, wobei einzelne Worte durch Gesten ersetzt wurden. Ein großer Spaß. Hellwach genoss das Publikum wohlwollend ein Potpourri aus Rock und Pop, das mit „Money, Money“ von Abba bis zu Westerhagens „Freiheit“ aufwarten konnte. Vorab begeisterte Tatjana Beyer als Solistin mit „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“.
Chorleiter Ulli Meiß, der mit Leidenschaft, musikalischer Kompetenz und künstlerischer Professionalität die Chormitglieder motiviert und gleichzeitig fordert, fühlt sich auch den Eltern gegenüber zu Dank verpflichtet, die „dahinter stehen“ und viel auf sich nehmen, um die Chorleidenschaft ihrer Kinder zu fördern. Chor und Blechbläser, die „musikalischen Botschafter aus Bad Hersfeld“ reisen gern, bekennt der erfolgreiche Chorleiter. Anfang 2020 fliegen die Blechbläser nach Südamerika. Noch vor Weihnachten folgt der Chor einer Einladung nach New York. Mit dem Udo-Jürgens-Song „Ich war noch niemals in New York“ stimmten sich die Chormitglieder mit Marisa Linß als Solistin selbst darauf ein.
Mit „Major Tom“, der völlig losgelöst von der Erde durch den Weltraum fliegt, hob Matheus Drzewiecki zum Abschluss des offiziellen Programms als Solist ab. Das Publikum feierte dieses herausragende Konzerterlebnis mit stehenden Ovationen und wurde mit einer stimmungsvollen Zugabe belohnt. „Time to say Goodbye“ ging unter die Haut, besonders der hingebungsvolle Sologesang von Jacqueline Hartwig war grandios. Ein Konzert, das neben einem wahren Ohrenschmaus beste Unterhaltung bot, überzeugte auch in diesem Jahr voll und ganz. Zudem setzten die singenden Protagonisten mit allen Möglichkeiten, die die Stiftsruine bietet, ihre musikalischen Beiträge bildgewaltig in Szene.
Text: Gudrun Schmidl
Bilder: Gudrun Schmidl

Abschlusskonzert der 69. Bad Hersfelder Festspielsaison in der Stiftsruine.

Abschlusskonzert der 69. Bad Hersfelder Festspielsaison in der Stiftsruine.
Der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie das Blechbläser-Ensemble der beiden Schulen und der Konrad-Duden-Schule glänzten unter der Leitung von Ulli Meiß bei drei Konzerten in der Stiftsruine.
Bad Hersfeld – Rund 130 Schülerinnen und Schüler der Modell- und Gesamtschule Obersberg gestalteten am Wochenende drei Spitzenkonzerte zum Abschluss der 69. Bad Hersfelder Festspielsaison in der Stiftsruine. Vom ersten Ton bis zum begeisterten Schlussapplaus hielt die Spannung unter den größtenteils jungen Akteuren ab zwölf Jahren.
Meiß hatte ein Programm zusammengestellt, das kaum Wünsche offen ließ und für jeden Musikgeschmack etwas bot. Dabei war es allerdings fast egal, ob Volkslied, Pop-Hit oder Filmmelodie, denn die Art der Darbietung bestimmte die Konzerte. Die Eröffnung machte ein humoriges Herrenquartett über die Gefühle vor Konzertbeginn.
Feierlich-melodiöser Beginn
Bereits zu Beginn war der Chor auf der Zuschauertribüne verteilt. Mit feierlich-melodiösen Klängen von „Adiemus“ von Karl Jenkins schritten die Sängerinnen und Sänger aus dem Publikum und aus der Apsis auf die Bühne. Der nächste Block war dem deutschen Volkslied gewidmet. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“, „Marienwürmchen“ oder „Ich weiß nicht was soll es bedeuten“ zeigten der Große Chor, ein Kammerchor und ein Solistenquartett bereits die musikalische Qualität des gesamten Ensembles.
In monatelanger Probenarbeit hatten Meiß, Anne Rill, Silke Pfannkuch, Sophia Heller und Jan Braun ein anspruchsvolles Repertoire einstudiert. Rhythmus, Tonsicherheit und Präzision waren bezeichnend für alle Sängergruppen. Dies kam nach dem ruhigen „Dona, Dona“ bei einer Bearbeitung von Händels „Hallelujah“ aus dem „Messias“ besonders zum Tragen. Der sechsstimmige Satz mit klanglichen Klippen und rhythmischen Herausforderungen klang stimmig und trotz harmonischer Veränderungen immer noch nach Händel. „Das Stück proben wir seit Juni hoch und runter. Es klingt manchmal chaotisch, aber das muss alles so sein“, hatte der Chorleiter das Publikum vorher gewarnt. Unnötigerweise, wie sich herausstellen sollte.
Schmissige Melodien
Das Blechbläser-Ensemble der MSO, der GSO und der KDS (Konrad-Duden-Schule) fungierte teilweise als musikalischer Begleiter, konnte aber beim „Fliegermarsch“ oder beim „Second Waltz“ von Schostakowitsch brillieren. Mit „Once upon a Time in the West“ von Ennio Morricone inklusive szenischer Einlage mit Cowboy und Pferdedieb fühlte man sich in den Wilden Westen versetzt, mit nach Mittelerde nahm eine Komposition aus „Lord of the Rings“. Und einen feurigen Paso-Doble hörte man deutlich aus dem feurigen „Espana Cani“.
Einen fast meditativen Moment setzten die Soprane und Alti mit „With or without you“ von „U2“ dazwischen. Wieder im Publikum verteilt sangen die Mädchen das Lied wie Gebet – bis in die höchsten Töne mit Präsenz und Präzision.
Die meisten Chorsätze begleitete Musiklehrerin Anne Rill am Klavier. Die Samstagskonzerte bestritt sie sogar an ihrem Geburtstag, was ihr bereits zu Beginn mit einem vielstimmigen „Happy Birthday“ gedankt wurde. Rill erwies sich als versierte Pianistin, die den Chor stets stützte, ohne ihn zu überdecken.
Solistische Parts
Solistische Parts wurden von Schülern und Ehemaligen übernommen, die sich alle ihren jeweiligen Einsätzen gewachsen zeigten und mit Gefühl, stimmlicher Größe und Verve viel Applaus des Publikums verdienten. Um das Konzert ein wenig aufzulockern, studierte Meiß mit dem jeweils rund 1.300 Personen zählenden Publikum „Mein Hut, der hat drei Ecken“ ein – zur Freude des Publikums und sicherlich auch des Chores, der dabei zuschauen konnte, wie die Konzertbesucher das Ersetzen der Worte durch Gesten meisterten.
Aus der Rock- und Popmusik erklangen „Rhythm of Life“, „In der Nacht“ sowie „Money, Money, Money“ von „Abba“, „California Dreamin“ von „The Mamas and the Papas“ und „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen. Im Hinblick auf die im Dezember anstehende Konzertreise des Chores in die Vereinigten Staaten passte natürlich auch „Ich war noch niemals in New York“ bestens ins Programm.
Völlig losgelöst…
Im letzten Konzertblock kam dann das Blechbläser-Ensemble noch einmal zum Zuge. Am Samstag gab es eine kleine Überraschungseinlage der drei Tubaspieler mit der Titelmelodie von „James Bond“. „Oh when the Saints“ in einer schmissigen Marsch-Version inklusive Schlagzeug-Solo, „Sound of Silence“ oder „YMCA“ brachten die Bläser und die Percussiongruppe auf die Bühne – teilweise szenisch vom Chor unterstützt. Dieser hatte bei „Viva la Vida“ noch einmal die Hauptrolle, ehe es gemeinsam mit „Major Tom“ auf den Weg ins Weltall ging.
Völlig losgelöst war dann auch das Publikum, das begeisterte stehende Ovationen spendete und nach minutenlangem Klatschen eine Zugabe forderte. Diese bekam es auch mit „Time to say Goodbye“ des gesamten Ensembles. Die Zeit des Abschieds war gekommen und die (in drei Konzerten rund 3.800) Zuschauer verließen mit einem Gefühl der Zufriedenheit Konzerte, die den Ausführenden viel abverlangten, die aber auch zeigten, das der Chor und die Bläser nicht umsonst einen hervorragenden Ruf genießen. Und sie weckten mit diesen bravourösen Konzerten die Vorfreude auf die Weihnachtskonzerte des Ensembles Anfang Dezember in der Stadtkirche.
Imposanter Auftritt vor imposanter Kulisse: Die Obersberg-Chöre mit ihrem Dirigenten Ulli Meiss beim Auftritt in der Stiftsruine. Das Konzert beschließt traditionell die Festspielsaison.
Ein bunter Abend mit Ohrwurm- und Gänsehautgarantie – von dieser Aussicht ließen sich am Samstag und Sonntag rund 3800 Besucher in die Stiftsruine in Bad Hersfeld locken.
Einmal mehr hatten die Chöre der Modell- und Gesamtschule Obersberg zusammen mit dem Blechbläser-Ensemble der GSO und MSO sowie der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß zu ihren traditionellen Festspiel-Abschlusskonzerten geladen.
Es war ein Abend voller Überraschungen – selbst für Ulli Meiß, der erst unmittelbar vor dem ersten Konzert von einer Einlage erfahren hatte, die seine Tubisten gemeinsam mit den Perkussionisten kurzfristig ausgeheckt hatten. Und Klavierbegleiterin Anne Rill, die sogar ihren Geburtstag auf der Bühne der Stiftsruine verbrachte, freute sich über ein Geburtstagsständchen, das ihr Musiker und Publikum gemeinsam darbrachten.
Ohrwürmer und Gänsehaut
Als Gesamtchor, aber auch in verschiedenen kammermusikalischen Teilensembles und in solistischen Besetzungen brachten die Schülerinnen und Schüler – unter ihnen auch zahlreiche Ehemalige – Musik aus mehreren Epochen zum Klingen: Vom Volkslied über romantische Kompositionen, von Folk über Pop und Filmmusik reichte das Spektrum. Besonders berührend gerieten unter anderem der Donovan-Klassiker „Dona Dona“, das von Anastasia Boksgorn auf der Violine begleitete, aus Schottland stammende Lied „Annie Laurie“ und das Volkslied vom „Marienwürmchen“.
Die Sängerinnen und Sänger beschränkten sich nicht auf die Bühne, sondern nutzten auch den Zuschauerraum der Ruine, um bei Karl Jenkins’ „Adiemus“ und bei „With or without you“ von U2 das Publikum von allen Seiten in eine Klangwolke einzuhüllen. Musikalisch war für nahezu jeden Geschmack etwas dabei, sodass spätestens nach dem Pop-Medley auch die anspruchsvolle Familie von Mitsänger Marian (für die Mutter etwas von ABBA, der Vater erwartete etwas Politisches und die Oma bevorzugt deutschsprachige Lieder) auf ihre Kosten gekommen sein dürfte, auch wenn der Wunsch der jüngeren Schwester nach einer Soloversion von „Pippi Langstrumpf“ nicht erfüllt wurde.
Vom Herrn der Ringe bis Udo Jürgens, vom „Second Waltz“ des russischen Komponisten Dmitrij Schostakowitsch, vom Fliegermarsch bis Major Tom – dem Publikum, das sich bereitwillig zum Mitklatschen und Mitsingen animieren ließ, wurde in der voll besetzten Stiftsruine Außerordentliches geboten.
Auf besondere Heiterkeit stieß der Ausflug in den Wilden Westen, bei dem Trompeter Björn Diehl mit klirrenden Sporen und Cowboy-Hut das Thema aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ auf der Mundharmonika blies und sich anschließend als Lassowerfer beim Einfangen eines Plüschpferdes bewährte.
Besonders experimentierfreudig zeigte sich der Chor in einer besonders komplexen und pfiffigen sechsstimmigen Halleluja-Version, die weltmusikalisch inspiriert und jazzig-beschwingt daherkam und in der Händel immer noch deutlich durchschimmerte.
Sowohl die Sängerinnen und Sänger als auch die Mitglieder des Blechbläser-Ensembles agierten mit bewundernswerter Disziplin, aber auch lebendig und mit bemerkenswerter Freude an der musikalischen Gestaltung. Das wurde nicht nur in den ausgesprochen lebensfreudigen und spritzigen Interpretationen von „YMCA“ und „Viva la Vida“ deutlich.
Für ein begeisterndes Konzerterlebnis mit hohem musikalischen Niveau bedankte sich das Publikum mit anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen, für die sich Chor und Bläser mit „Time to say Goodbye“ als Zugabe revanchierten.
Die 69. Bad Hersfelder Festspiele wurden Anfang September beendet. Dennoch wurde die Stiftsruine noch einmal mit einem musikalischen Hochgenuss erfüllt. Das Abschlusskonzert der Festspielsaison an diesem Wochenende ist längst eine lieb gewordene Tradition und immer wieder ein Höhepunkt im kulturellen Jahreskreislauf in der Festspielstadt. Der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg und das Blechbläser-Ensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule unter der Gesamtleitung von Ulli Meiß begeisterten bei drei Terminen insgesamt 3.800 Zuhörer.
„Fünf Mutige“ eröffneten offen und ehrlich das Programm: „Wenn man ein Chormann ist, hat man nichts zu lachen – ein dreckiger Job – doch irgendwer muss ihn ja machen“. Pure Selbstironie der leidenschaftlichen Sänger. Nach diesem Spaß verschafften sich Chor und Blechbläser mit „Adiemus“ Gehör und sorgten so für einen ersten Gänsehautmoment. Ulli Meiß kündigte „die übliche musikalische Mischung“ an und stapelte damit tief. In dem gut zweistündigen Programm zündeten die Protagonisten ein Feuerwerk der Emotionen. Wunderschöne, vielfach vergessene Volkslieder wie „Wem Gott will echte Gunst erweisen“, „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ oder „Marienwürmchen“, berührend mit Sologesang vorgetragen, sorgten für die stilleren Momente. Anastasia Boksgorn setzte mit ihrer Begleitung auf der Violine akustische Akzente.
Ulli Meiß wird als Chorleiter von einem großen Lehrerteam unterstützt, dem er herzlich dankt. „Bei manchen ist die Leidenschaft so groß, dass sie sogar ihren eigenen Geburtstag in der Ruine feiern“. Anne Rill, die für die Stimmbildung zuständig ist, aber auch die Klavierbegleitung übernimmt, war das Geburtstagskind des Tages und wurde am Samstag mit einem stimmgewaltigen „Happy Birthday“ beglückwünscht.
Danach folgte eine Premiere. Während des Probenaufenthaltes des Chores auf der Insel Rügen wurde vor allem ein Lied geprobt: „Halleluja“. Vorab hatten die Verantwortlichen einen anspruchsvollen sechsstimmigen Satz gefunden. „Es geht drunter und drüber wie im britischen Unterhaus“, flachste Ulli Meiß, der natürlich wusste, dass der Chor es schafft, „vom Ungeordneten ins Geordnete reinzukommen, auch wenn das sehr schwierig ist“. Den frenetischen Applaus hat sich der Chor verdient.
Die Blechbläser sind bekanntermaßen eine Klasse für sich. Mit dem „Fliegermarsch“, „Second Waltz“, „Espana Cani“, „Viva la Vida“, „Sound of Silence“ oder „YMCA“ bewiesen sie die ganze Bandbreite ihres Könnens. „Once Upon a Time in the West“ war nicht nur ein musikalischer, sondern auch ein wilder, lustiger Ausflug in den Wilden Westen. „Ich habe meine Leute nicht mehr im Griff“, beklagt Ulli Meiß mit einem Lachen, nicht ahnend, dass die Bläser zum Abschluss noch mal richtig Gas geben.
Ulli Meiß betonte zum passenden Zeitpunkt, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass der normale Konzertbesucher nach 65 Minuten in ein tiefes Loch fällt, er unleidlich wird und sich fragt, wie er dem entkommen kann. Zur Auflockerung wurde „Mein Hut, der hat drei Ecken“ angestimmt, wobei einzelne Worte durch Gesten ersetzt wurden. Ein großer Spaß. Hellwach genoss das Publikum wohlwollend ein Potpourri aus Rock und Pop, das mit „Money, Money“ von Abba bis zu Westerhagens „Freiheit“ aufwarten konnte. Vorab begeisterte Tatjana Beyer als Solistin mit „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“.
Chorleiter Ulli Meiß, der mit Leidenschaft, musikalischer Kompetenz und künstlerischer Professionalität die Chormitglieder motiviert und gleichzeitig fordert, fühlt sich auch den Eltern gegenüber zu Dank verpflichtet, die „dahinter stehen“ und viel auf sich nehmen, um die Chorleidenschaft ihrer Kinder zu fördern. Chor und Blechbläser, die „musikalischen Botschafter aus Bad Hersfeld“ reisen gern, bekennt der erfolgreiche Chorleiter. Anfang 2020 fliegen die Blechbläser nach Südamerika. Noch vor Weihnachten folgt der Chor einer Einladung nach New York. Mit dem Udo-Jürgens-Song „Ich war noch niemals in New York“ stimmten sich die Chormitglieder mit Marisa Linß als Solistin selbst darauf ein.
Mit „Major Tom“, der völlig losgelöst von der Erde durch den Weltraum fliegt, hob Matheus Drzewiecki zum Abschluss des offiziellen Programms als Solist ab. Das Publikum feierte dieses herausragende Konzerterlebnis mit stehenden Ovationen und wurde mit einer stimmungsvollen Zugabe belohnt. „Time to say Goodbye“ ging unter die Haut, besonders der hingebungsvolle Sologesang von Jacqueline Hartwig war grandios. Ein Konzert, das neben einem wahren Ohrenschmaus beste Unterhaltung bot, überzeugte auch in diesem Jahr voll und ganz. Zudem setzten die singenden Protagonisten mit allen Möglichkeiten, die die Stiftsruine bietet, ihre musikalischen Beiträge bildgewaltig in Szene.
Text: Gudrun Schmidl
Bilder: Gudrun Schmidl

Abschlusskonzert der 69. Bad Hersfelder Festspielsaison in der Stiftsruine.

Abschlusskonzert der 69. Bad Hersfelder Festspielsaison in der Stiftsruine.
Der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie das Blechbläser-Ensemble der beiden Schulen und der Konrad-Duden-Schule glänzten unter der Leitung von Ulli Meiß bei drei Konzerten in der Stiftsruine.
Bad Hersfeld – Rund 130 Schülerinnen und Schüler der Modell- und Gesamtschule Obersberg gestalteten am Wochenende drei Spitzenkonzerte zum Abschluss der 69. Bad Hersfelder Festspielsaison in der Stiftsruine. Vom ersten Ton bis zum begeisterten Schlussapplaus hielt die Spannung unter den größtenteils jungen Akteuren ab zwölf Jahren.
Meiß hatte ein Programm zusammengestellt, das kaum Wünsche offen ließ und für jeden Musikgeschmack etwas bot. Dabei war es allerdings fast egal, ob Volkslied, Pop-Hit oder Filmmelodie, denn die Art der Darbietung bestimmte die Konzerte. Die Eröffnung machte ein humoriges Herrenquartett über die Gefühle vor Konzertbeginn.
Feierlich-melodiöser Beginn
Bereits zu Beginn war der Chor auf der Zuschauertribüne verteilt. Mit feierlich-melodiösen Klängen von „Adiemus“ von Karl Jenkins schritten die Sängerinnen und Sänger aus dem Publikum und aus der Apsis auf die Bühne. Der nächste Block war dem deutschen Volkslied gewidmet. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“, „Marienwürmchen“ oder „Ich weiß nicht was soll es bedeuten“ zeigten der Große Chor, ein Kammerchor und ein Solistenquartett bereits die musikalische Qualität des gesamten Ensembles.
In monatelanger Probenarbeit hatten Meiß, Anne Rill, Silke Pfannkuch, Sophia Heller und Jan Braun ein anspruchsvolles Repertoire einstudiert. Rhythmus, Tonsicherheit und Präzision waren bezeichnend für alle Sängergruppen. Dies kam nach dem ruhigen „Dona, Dona“ bei einer Bearbeitung von Händels „Hallelujah“ aus dem „Messias“ besonders zum Tragen. Der sechsstimmige Satz mit klanglichen Klippen und rhythmischen Herausforderungen klang stimmig und trotz harmonischer Veränderungen immer noch nach Händel. „Das Stück proben wir seit Juni hoch und runter. Es klingt manchmal chaotisch, aber das muss alles so sein“, hatte der Chorleiter das Publikum vorher gewarnt. Unnötigerweise, wie sich herausstellen sollte.
Schmissige Melodien
Das Blechbläser-Ensemble der MSO, der GSO und der KDS (Konrad-Duden-Schule) fungierte teilweise als musikalischer Begleiter, konnte aber beim „Fliegermarsch“ oder beim „Second Waltz“ von Schostakowitsch brillieren. Mit „Once upon a Time in the West“ von Ennio Morricone inklusive szenischer Einlage mit Cowboy und Pferdedieb fühlte man sich in den Wilden Westen versetzt, mit nach Mittelerde nahm eine Komposition aus „Lord of the Rings“. Und einen feurigen Paso-Doble hörte man deutlich aus dem feurigen „Espana Cani“.
Einen fast meditativen Moment setzten die Soprane und Alti mit „With or without you“ von „U2“ dazwischen. Wieder im Publikum verteilt sangen die Mädchen das Lied wie Gebet – bis in die höchsten Töne mit Präsenz und Präzision.
Die meisten Chorsätze begleitete Musiklehrerin Anne Rill am Klavier. Die Samstagskonzerte bestritt sie sogar an ihrem Geburtstag, was ihr bereits zu Beginn mit einem vielstimmigen „Happy Birthday“ gedankt wurde. Rill erwies sich als versierte Pianistin, die den Chor stets stützte, ohne ihn zu überdecken.
Solistische Parts
Solistische Parts wurden von Schülern und Ehemaligen übernommen, die sich alle ihren jeweiligen Einsätzen gewachsen zeigten und mit Gefühl, stimmlicher Größe und Verve viel Applaus des Publikums verdienten. Um das Konzert ein wenig aufzulockern, studierte Meiß mit dem jeweils rund 1.300 Personen zählenden Publikum „Mein Hut, der hat drei Ecken“ ein – zur Freude des Publikums und sicherlich auch des Chores, der dabei zuschauen konnte, wie die Konzertbesucher das Ersetzen der Worte durch Gesten meisterten.
Aus der Rock- und Popmusik erklangen „Rhythm of Life“, „In der Nacht“ sowie „Money, Money, Money“ von „Abba“, „California Dreamin“ von „The Mamas and the Papas“ und „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen. Im Hinblick auf die im Dezember anstehende Konzertreise des Chores in die Vereinigten Staaten passte natürlich auch „Ich war noch niemals in New York“ bestens ins Programm.
Völlig losgelöst…
Im letzten Konzertblock kam dann das Blechbläser-Ensemble noch einmal zum Zuge. Am Samstag gab es eine kleine Überraschungseinlage der drei Tubaspieler mit der Titelmelodie von „James Bond“. „Oh when the Saints“ in einer schmissigen Marsch-Version inklusive Schlagzeug-Solo, „Sound of Silence“ oder „YMCA“ brachten die Bläser und die Percussiongruppe auf die Bühne – teilweise szenisch vom Chor unterstützt. Dieser hatte bei „Viva la Vida“ noch einmal die Hauptrolle, ehe es gemeinsam mit „Major Tom“ auf den Weg ins Weltall ging.
Völlig losgelöst war dann auch das Publikum, das begeisterte stehende Ovationen spendete und nach minutenlangem Klatschen eine Zugabe forderte. Diese bekam es auch mit „Time to say Goodbye“ des gesamten Ensembles. Die Zeit des Abschieds war gekommen und die (in drei Konzerten rund 3.800) Zuschauer verließen mit einem Gefühl der Zufriedenheit Konzerte, die den Ausführenden viel abverlangten, die aber auch zeigten, das der Chor und die Bläser nicht umsonst einen hervorragenden Ruf genießen. Und sie weckten mit diesen bravourösen Konzerten die Vorfreude auf die Weihnachtskonzerte des Ensembles Anfang Dezember in der Stadtkirche.
Imposanter Auftritt vor imposanter Kulisse: Die Obersberg-Chöre mit ihrem Dirigenten Ulli Meiss beim Auftritt in der Stiftsruine. Das Konzert beschließt traditionell die Festspielsaison.
Ein bunter Abend mit Ohrwurm- und Gänsehautgarantie – von dieser Aussicht ließen sich am Samstag und Sonntag rund 3800 Besucher in die Stiftsruine in Bad Hersfeld locken.
Einmal mehr hatten die Chöre der Modell- und Gesamtschule Obersberg zusammen mit dem Blechbläser-Ensemble der GSO und MSO sowie der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß zu ihren traditionellen Festspiel-Abschlusskonzerten geladen.
Es war ein Abend voller Überraschungen – selbst für Ulli Meiß, der erst unmittelbar vor dem ersten Konzert von einer Einlage erfahren hatte, die seine Tubisten gemeinsam mit den Perkussionisten kurzfristig ausgeheckt hatten. Und Klavierbegleiterin Anne Rill, die sogar ihren Geburtstag auf der Bühne der Stiftsruine verbrachte, freute sich über ein Geburtstagsständchen, das ihr Musiker und Publikum gemeinsam darbrachten.
Ohrwürmer und Gänsehaut
Als Gesamtchor, aber auch in verschiedenen kammermusikalischen Teilensembles und in solistischen Besetzungen brachten die Schülerinnen und Schüler – unter ihnen auch zahlreiche Ehemalige – Musik aus mehreren Epochen zum Klingen: Vom Volkslied über romantische Kompositionen, von Folk über Pop und Filmmusik reichte das Spektrum. Besonders berührend gerieten unter anderem der Donovan-Klassiker „Dona Dona“, das von Anastasia Boksgorn auf der Violine begleitete, aus Schottland stammende Lied „Annie Laurie“ und das Volkslied vom „Marienwürmchen“.
Die Sängerinnen und Sänger beschränkten sich nicht auf die Bühne, sondern nutzten auch den Zuschauerraum der Ruine, um bei Karl Jenkins’ „Adiemus“ und bei „With or without you“ von U2 das Publikum von allen Seiten in eine Klangwolke einzuhüllen. Musikalisch war für nahezu jeden Geschmack etwas dabei, sodass spätestens nach dem Pop-Medley auch die anspruchsvolle Familie von Mitsänger Marian (für die Mutter etwas von ABBA, der Vater erwartete etwas Politisches und die Oma bevorzugt deutschsprachige Lieder) auf ihre Kosten gekommen sein dürfte, auch wenn der Wunsch der jüngeren Schwester nach einer Soloversion von „Pippi Langstrumpf“ nicht erfüllt wurde.
Vom Herrn der Ringe bis Udo Jürgens, vom „Second Waltz“ des russischen Komponisten Dmitrij Schostakowitsch, vom Fliegermarsch bis Major Tom – dem Publikum, das sich bereitwillig zum Mitklatschen und Mitsingen animieren ließ, wurde in der voll besetzten Stiftsruine Außerordentliches geboten.
Auf besondere Heiterkeit stieß der Ausflug in den Wilden Westen, bei dem Trompeter Björn Diehl mit klirrenden Sporen und Cowboy-Hut das Thema aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ auf der Mundharmonika blies und sich anschließend als Lassowerfer beim Einfangen eines Plüschpferdes bewährte.
Besonders experimentierfreudig zeigte sich der Chor in einer besonders komplexen und pfiffigen sechsstimmigen Halleluja-Version, die weltmusikalisch inspiriert und jazzig-beschwingt daherkam und in der Händel immer noch deutlich durchschimmerte.
Sowohl die Sängerinnen und Sänger als auch die Mitglieder des Blechbläser-Ensembles agierten mit bewundernswerter Disziplin, aber auch lebendig und mit bemerkenswerter Freude an der musikalischen Gestaltung. Das wurde nicht nur in den ausgesprochen lebensfreudigen und spritzigen Interpretationen von „YMCA“ und „Viva la Vida“ deutlich.
Für ein begeisterndes Konzerterlebnis mit hohem musikalischen Niveau bedankte sich das Publikum mit anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen, für die sich Chor und Bläser mit „Time to say Goodbye“ als Zugabe revanchierten.
Gänsehaut in Stiftsruine: 4.000 fühlen jugendliches Europa – Bilderserie
Die Stiftsruine in Bad Hersfeld hat sicher schon viele Sternstunden erlebt: Großes Theater, eindrucksvolle Stars und leidenschaftliche Aufführungen. Doch auch die drei Abschlusskonzerte der Festspielsaison 2017 des Chores der Modell- und Gesamtschule Obersberg und des Blechbläser-Ensembles der MSO und der Konrad-Duden-Schule Bad Hersfeld mit insgesamt rund 4.000 begeisterten Zuhörern dürfen dazu gezählt werden. Waren die Konzerte schon in den vergangenen Jahren von großer Qualität geprägt, so gesellte sich in diesem Jahr ein ganz besonderes internationales Flair hinzu.
Während einer Georgien-Reise lernten die Sängerinnen und Sänger der Hersfelder Chöre den gemischten Jugendchor Tutarchela aus Rustavi (nahe der georgischen Hauptstadt Tiflis) kennen. Dieser international gefeierte und ausgezeichnete Chor war nun Gast der Abschlusskonzerte. Möglich machte dies auch das Ministerium von Staatsminister für Europa, Michael Roth. Der heimische Bundestagsabgeordnete brachte am Samstagabend den georgischer Außenminister Mikheil Janelidze und den georgischen Botschafter in Deutschland mit.
Solche Abende seien als Brücke, die Jugendliche beider Länder zusammenbringen, wichtig, sagte Janelidze in seinem in deutscher Sprache gehaltenen Grußwort. Er bezeichnete es als Glück, dass er während seines Studiums ein halbes Jahr in Deutschland war. Und er lud im Namen des georgischen Premierministers die Hersfelder Chöre nach Georgien ein. „Das ist Europa, wie es sein sollte: friedlich, fröhlich, bunt, voller Respekt und Gemeinsinn. Musik als Brückenbauerin und Friedensstifterin – besser geht es nicht. Danke für dieses außergewöhnliche Konzert“, schrieb Roth am Sonntagmorgen auf seinem Facebook-Profil.
Es war ein stimmungsvoller und emotionaler Abend, der eindeutig unter die Haut ging und definitiv Mut machte. Dass die georgischen Gäste einen wahren Hörgenuss ablieferten, durfte erwartet werden. Sowohl internationale Hits als auch Volkslieder aus ihrer Heimat präsentierten die jungen Leute. Das Publikum dankte es ihnen mit tosendem und donnerndem Beifall. „Es erfüllt uns mit besonderem stolz, dass unser Außenminister und der Botschafter in Deutschland heute hier sind“, sagte Chorleiterin Tamar Buadze. Die heimischen Chöre und Blechbläser unter der Leitung von Ulli Meiß überzeugten ebenso. Klar, dass sie in diesem Jahr nicht ganz so im Mittelpunkt standen. Trotzdem begeisterten sie mit ihrem gelungenen Reigen an volkstümlichen Liedern und modernen Songs. „Das waren anstrengende Probetage, allein am Freitag haben wir bis Mitternacht geprobt“, sagte Meiß. Das hat sich definitiv gelohnt. Ob einzeln oder zusammen mit den georgischen Gäste – die gut zweistündigen Aufführungen waren von musikalischen und gesanglichen Höhepunkten geprägt.
Als die Blechbläser zum Finale ein Popmedley anstimmten, gab es kein Halten mehr. Ausgelassen und fröhlich tanzten und lachten die Jugendlichen aus beiden Ländern gemeinsam auf der Festspielbühne. 150 junge Menschen zeigten, wie sie sich Europa vorstellen. Für sie gibt es keine Grenzen im Kopf. Diese Botschaft macht gerade in diesen von Terror und Angst geprägten Zeiten Mut. Mut, weil es junge Menschen sind, die ein beeindruckendes, unbekümmertes Zeichen setzten – Lebensfreude pur eben. Danke für diese gelungenen Konzerte. Definitiv eine Sternstunde in der Stiftsruine in Bad Hersfeld.
(Hans-Hubertus Braune)
Hersfelder Zeitung vom 21.08.2016
Bad Hersfeld Wenn dem Publikum schon beim ersten Lied ein Schauer der Ergriffenheit über den Rücken läuft, dann lässt das Großes für den Rest des Konzertes erwarten. Ulli Meiß und der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie das Blechbläser-Ensemble der Obersbergschulen und der Konrad-Duden-Schule lösten dieses Versprechen des ersten Liedes in einem gut zweieinhalbstündigen Programm ein – und die Gänsehaut kam nicht von der feuchtkühlen Abendluft.
Sänger und Musiker verstanden es, den gesamten Raum der Stiftsruine mit Klang zu erfüllen. Diesmal standen die Jugendlichen nicht nur rechts und links an den Seiten des Kirchenschiffs, sondern in kleinen Gruppen auch mitten im Publikum und ließen ein „Halleluja“ ertönen, das in seiner Klangfülle und Innigkeit unter die Haut ging.
Geheimnisvoller Klangkörper: Zunächst verborgen hinter einem schwarzen Vorhang, dann offen sichtbar: In dem gelben Gummianzu steckt der Trompeter Björn Diehl dem die Percussion-Gruppe des Blechbläser-Ensembles mit Klopfen auf den Bauch und Schlägen auf die Schuhe allerlei interessante Töne entlockte. Fotos: Landsiedel
Es schien fast, als habe der Himmel ein Einsehen, denn der Regen ebbte nach den ersten Liedern beim Auftaktkonzert am Samstag ab, sodass nicht nur das Publikum, sondern auch Sänger und Musiker den Abend weitgehend trocken überstanden.
150 Mitwirkende
Zu den besonderen Reizen dieser Abschlusskonzerte der Festspielsaison, für die die insgesamt 150 Jugendlichen und mitwirkenden Lehrer drei Wochen ihrer Ferien opfern, gehört der bute Programm-Mix. Klassik, Volkslieder, auch mal ein Marsch, Musical-Melodien, Nostalgisches und Aktuelles standen auf dem Programm und luden zur Neu- und Wiederentdeckung ein. In diesem Jahr feiern die Obersberg-Ensembles ihr zwanzigjähriges Bestehen und so gab es Vieles zu hören, was die Mitwirkenden besonders gerne nögen. Die Vogelhochzeit, zum Beispiel, ein berührendes Ave Maria, die Bar zum Krokodil oder It’s my Life.
Alles natürlich verändert, verbessert, neu arrangiert. Das gilt auch für den Ausschnitt aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, der das Herannahen eines Sommergewitters musikalisch beschreibt und den Anastasia Boksgorn auf der Geige gleich zweimal virtuos darbot. Begleitet wurde sie von einem Teil des Blechbläser-Ensembles.
Auf keinen Fall fehlen durfte natürlich das Männerquartett des Chores, das den Frauen zunächst einmal den Spiegel vorhielt, indem es um eine Pause im nicht enden wollenden Redefluss flehte, um anschließend die Damenwelt mit der Bitte „Lass mich Dein Badewasser schlürfen“ umschmeichelte. Dass vermeintlich große Gefühle auch schlicht einer Pollenallergie geschuldet sein können, zeigte das Duett von Tatjana Beyer und Matheus Drzewiecki.
Überhaupt die Solisten: In dem großen Chor finden sich immer wieder große Talente, die dann bei den Konzerten die Chance erhalten, ihr Können zu zeigen. Gänsehaut, eben.
Neongelber Gummianzug
Für staunendes Vergnügen sorgte zum Abschluss die Percussion-Gruppe, die den in einem neongelben Gummianzug steckenden Trompeter Brörn Diehl als Klangkörper nutzten und kräftig auf ihm herumtrommelten.
Ganz zum Schluss gab’s noch mal Rückenkribbeln fürs Publikum bei der Zugabe „Music was my first love“. Begeisterter Beifall, Jubeln und Trampeln belohnte Ulli Meiß und seine Sänger und Musiker, die am Wochenende gut 4000 Menschen mit ihrer Musik glücklich machten.
Von Christine Zacharias
Die Obersberg-Chöre und das Blechbläser-Ensemble unter Leitung von Ulli Meiß rockten die Ruine.
Hersfelder Zeitung vom 23.08.2015
Bad Hersfeld Was haben Kettensägen mit der Liebe zu tun? Nun, auf den ersten Blick recht wenig, außer dass beide zuweilen auch wehtun können. Dass diese höchst gegensätzlichen Dinge sehr vergnüglich kombiniert werden können, das bewiesen der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie das Blechbläser-Ensemble von MSO, GSO und Konrad Duden-Schule in der Stiftsruine.
„Sie werden hier viel Neues von der Liebe erfahren“, versprach daher auch Chorleiter Ulli Meiß den Besuchern der drei Festspiel-Abschlusskonzerte, nachdem sich ihre erste Gänsehaut von der ergreifenden Eröffnung gelegt hatte. Dabei hatten zu dem Lied „The Hanging Tree“ aus den Tributen von Panem die 115 jungen Sängerinnen und Sänger in der ganzen Ruine verteilt eine Art stimmlichen Dolby-Surround-Effekt erzielt.
115 Sänger und 40 Bläser begeisterten beim Festspiel-Abschluss-Konzert in der Stiftsruine. Das Bild zeigt vorn Tatjana Beyer und Matheus Drzewiecki beim „Liebesduett mit Allergie“. Fotos: T. Landsiedel
Auch für die weiteren Stücke, die von deutschen Klassiker wie der „Rosmarinheide“ und der „Schönen blauen Donau“ über russische Melodien oder feurige spanische Klänge reichten, mussten die Musiker nicht nur ihre Stimmbänder, sondern oft auch die Beine bewegen. Immer wieder wurde die ganze Ruine in die Arrangements mit einbezogen. Besonders beeindruckend waren dabei das achtstimmig vorgetragene „Zum Tanze geht da ein Mädel“ und „Als wir jüngst in Regensburg waren“, das sogar zehnstimmig gesungen wurde.
Um derartige musikalische Höchstleistungen zu vollbringen, hatten die Schüler und ihre Lehrer einen Gutteil der Ferien im Probenraum verbracht – ein Aufwand, der sich gelohnt hatte.
Damit aber nicht genug: Denn auch vergnügliche Schauspiel-Einlagen bereicherten das Konzert. So etwa im Liebesduett von Tatjana Beyer und Matheus Drzewiecki auf der Parkbank unterm Birkenbaum, bei dem sie ihm ihre Liebe gesteht, während er mit seiner Pollenallergie kämpft.
Originell auch die im Barber-Shop-Stil vorgetragene Geschichte „Ich fahr mit meiner Klara in die Sahara“ bei der Jan Braun, Matheus Drzewiecki, Martin Gellert und Sven Heidler überlegen, wie sie ihre Frau loswerden können.
Im zweiten Teil wurde die Musikauswahl dann jünger und rockiger mit den Toten Hosen und ihren „Tagen wie diesen“, Aviciis „Wake me up“ oder „Applaus“ von den Sportfreunden Stiller. Dabei begeisterten dabei Solistinnen wie Jaqueline Hartwig, Karen Eidam, Judith Eisel und „Teufelsgeigerin“ Anastasia Boksgorn. Besonders gefiel immer wieder auch Marisa Linß, die zuletzt Adeles James-Bond-Song „Skyfall“ zu stimmlich ungeahnten Höhen führte.
Tja, und was war nun mit den Kettensägen? Sie kamen in einem furiosen Finale bei Björn Diehls und Kai Stiebelings äußerst eigenwilliger und saukomischer Interpretation von „Mackie Messer“ zum Einsatz und bewiesen, dass Motorsägen nicht nur Krach, sondern auch Musik machen können. Stehende Ovationen und langanhaltender Beifall waren der verdiente Dank an die jungen Musiker, die in den kommenden Wochen auf eine Konzertreise durch Kanada gehen.
Ein wenig neidisch freuen wir Zurückbleibenden uns wie die Toten Hosen über drei Konzert-Tage wie diese!
Von Kai A. Struthoff
Umjubeltes Abschlusskonzert
So klingt Weihnachten
Obersberg-Chöre und Musiker erobern die Herzen der Zuhörer in der Stadtkirche
Von Vera Hettenhausen
Bad Hersfeld Es muss nicht laut und hektisch in der Zeit vor dem Weihnachtsfest zugehen. Um diesem verbreiteten Image entgegenzuwirken, luden der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie das Blechbläserensemble dieser Schulen und der Konrad-Duden-Schule am vergangenen Wochenende zu einer „Musikalischen Vesper zum Advent“ in die Stadtkirche ein. Unterstützt wurden sie von der Geigerin Anastasia Boksgorn.
Wie beliebt und geschätzt diese Konzerte mittlerweile sind, zeigte die große Nachfrage an Karten. Erstmals wurden drei Konzerttermine am Samstag und am Sonntag angeboten, weil 2700 Menschen sich diesen musikalischen, weihnachtlichen Gruß nicht entgehen lassen wollten.
Mit einem durch das Kirchenschiff schallenden „Joy to the world“ begrüßten Chor und Musiker ihr Publikum. Es erklangen zunächst die leisen, bedächtigen Töne und Melodien. Zum Ende spielten dann die Blechbläser passend zu „Sleigh Ride“, „Santa Claus is coming to town“ und „Rudolph“ gekonnten „Swing“ in der Kirche. Bei „Happy Xmas“ schunkelten die Chormitglieder und die Gäste im Takte mit
Die klangmalerischen Arrangements der Gesangstücke, die nicht zu den alltäglich gesungenen Weihnachtsliedern gehörten, und dazu beeindruckende Regieeinfälle machten das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis. Mehrmals verteilten sich die Sänger und Musiker in der Kirche, schritten durch die Zuschauerreihen, um sich an den Seiten oder auf der Empore aufzustellen. Ein faszinierender Raumklang entstand so mit den mal leiser und mal lauter werdenden Stimmen. Ulli Meiß hatte bei dieser aufwendigen Organisation alles im Griff. Als mancher der hervorragenden Solisten sich nach seinem Vortrag wieder schnell in die Reihen der Chorgemeinschaft stellen wollte, bekam er von ihm einen leichten Schubs in Richtung Publikum. „Nein, bleib mal da vorne und hol’ dir deinen Applaus ab“, sollte dies heißen.
Das Publikum geizte nämlich nicht mit seinen Beifallsbekundungen. Ein toll inszenierter Abgang der Akteure setzte dem Konzert noch die Krone auf. Vor dem großen Haupttor der Kirche versammelten sich die Chormitglieder zum Spalier und sangen solange „Santo Santo“, bis der letzte Besucher die Kirche verlassen hatte. Schöner kann man die Weihnachtsbotschaft nicht rüberbringen.
Das Beste vom Besten
Chor und Blechbläser unter Leitung von Ulli Meiß verzauberten Publikum in Stiftsruine
Von Sabrina Teufel
Bad Hersfeld Das Beste für die Besten, so bezeichnete Ulli Meiß am vergangenen Wochenende in seinen Eröffnungsworten das Programm der beiden Abschlusskonzerte der 63. Bad Hersfelder Festspiele in diesem Jahr. Für das Programm hatten die Fans des Chores im Vorfeld Wünsche aus dem Repertoire des Chors der Modell- und Gesamschule Obersberg und des Blechbläser-Ensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule abgeben dürfen. Herausgekommen war eine bunte Mischung aus traditionellen Volksliedern, Popsongs, Musicalmelodien und vielem mehr. Gespickt war das Wunschprogramm zudem mit einigen neuen Stücken.
Das erste Viertel des Programms wurde überwiegend durch den Chor gestaltet. Neben „Wie lieblich schallt durch Busch und Wald“, bei welchem Ulli Meiß einen kleinen Echochor hinter die Säulen der Hauptbühne platziert hatte, präsentierten die Sängerinnen und Sänger mit viel Freude und tollen stimmlichen Leistungen einige Volkslieder. Darunter „Wenn ich ein Vöglein wär“ mit den Solistinnen Sophia Götz und Theresa Pfalzgraf.
Bei „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ bezogen Ulli Meiß und der Chor das Publikum mit ein und ermunterten sie, das Klappern der Mühle durch Klatschen zu imitieren.
Die Blechbläser eröffneten den zweiten Programmteil mit dem „Second Waltz“ und überzeugten vor allem mit dem Stück „The Typewriter“ bei dem Percussionist Matthias Riedl sein Können und sein komödiantisches Talent an einer alten Schreibmaschine zeigte.
Das Stück hatte sich HZ-Geschäftsführer Markus Pfromm zum 250-jährigen Jubiläum der Zeitung gewünscht. Er überreichte Ulli Meiß zudem eine Unterstützung für die Arbeit der beiden Ensembles.
Klänge aus „Dr. Shiwago“ präsentierte das Blechbläserensemble ebenfalls mit viel Humor und nicht geringerem Können. Mit Fellmützen bekleidet und mangels der eigentlich erforderlichen Balalaikas spielten Solotrompeter Björn Diehl und Dirk von Sierakowsky sogar unter Wasser und erzeugten dabei blubbernde Klänge, die dem Publikum viele Lacher entlockten.
Mitreißende Konzerte
MSO-Chor & Blechbläser in der Ruine
Von Hans-Hubertus Braune
Bad Hersfeld Die Stiftsruine in Bad Hersfeld ist an sich schon ein beeindruckendes Bauwerk. Wenn es aber mit soviel Leben, Liebe und Hingabe erfüllt wird, dann hält es die Zuhörer kaum mehr auf ihren Sitzen im Schiff des historischen Gebäudes. Am Wochenende standen die beiden Abschlusskonzerte des Chors der Modell- und Gesamtschule Obersberg (MSO) sowie der MSO-Blechbläser und der Konrad-Duden-Schule auf dem Programm – und die Ruine bebte. Sie sind seit Jahren ein weiterer Höhepunkt einer jeden Festspielsaison. Und so war es kaum verwunderlich, dass beide Konzerte mit jeweils rund 1.600 Besuchern ausverkauft waren. Allein schon der Einstieg war erste Sahne. Überall in den Weiten der Ruine verteilt überraschten die Chormitglieder die Besucher mit ihrem Gesang. Das brachte Gänsehautfeeling schon beim ersten Song.
Garniert wurde das feine Konzert mit zahlreichen Soloauftritten, die allesamt begeisterten. Stellvertretend genannt: Anastasia Boksgom mit ihrer Violine und Matthias Riedl an der Schreibmaschine bei „The Typewriter“ – oder später mit verbundenen Augen im „Zirkus Renz“ – einfach ein Genuss. Auch der Auftritt der Boygroup Martin, Matheus, Oliver, Simon und Sven begeisterte, die sich so ihre Gedanken über Frauen machten. Und Tatjana Beyer brillierte mit „In der Nacht ist der Mensch nicht gern allein“. Und, und, und – die Liste ließe sich mit jedem einzelnen Soloauftritt fortführen.
Mit „Lollipop“, „Circle of Life“ oder dem Toten Hosen-Erfolgssong „Tage wie diese“ gings weiter und zum großen Finale folgte der am meisten gewünschte Song „Viva La Vida“ sowie „YMCA“. Minutenlanger Applaus, stehende Ovationen und „Bravo-Bravo-Rufe“ waren der verdiente Lohn für zwei hervorragende Konzerterlebnisse. Schulchor wie Blechbläser haben einmal mehr ihren international bekannt guten Ruf unter Beweis gestellt.
Musikalische Glückwünsche
Blechbläserensemble gratuliert polnischer Partnerschule
Bad Hersfeld/Polen Wenn gute Freunde Geburtstag feiern, reist man gerne zu Besuch, auch wenn die Geburtstags-Party nicht gerade um die Ecke stattfindet. Knapp tausend Kilometer musste das Blechbläserensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß zurücklegen, um gratulieren zu können. Die im polnischen Masuren gelegene Kleinstadt Dzialdowo war das Ziel, denn dort feierte die Partnerschule „ZESPÓL SZKÓL NR 2 im. Jana Pawla II“ ihr 20-jähriges Jubiläum.
Letzteres wollte sich natürlich Schulleiter Karsten Backhaus nicht entgehen lassen und begleitete zusammen mit einigen Kollegen sein Orchester. Höhepunkt vor Ort war natürlich der offizielle Festakt, bei dem den jungen Obersbergern die Ehre zuteil wurde, für die musikalische Umrahmung zu sorgen. Damit auch der Bevölkerung dieser Ohrenschmaus nicht vorenthalten blieb, packten die jungen Waldhessen ihre Instrumente dann ein weiteres Mal aus und präsentierten auf dem Marktplatz von Dzialdowo den begeisterten Zuhörern ihre mitreißende Musik. Darüber hinaus standen viele anregende Gespräche und Begegnungen sowie Unternehmungen auf dem Programm, so zum Beispiel der Besuch der berühmten Ordensburg von Kwidzyn, auch unter dem deutschen Namen Marienwerder bekannt.
Karsten Backhaus und Ulli Meiß freuen sich nun darauf, die polnischen Freunde im August in Bad Hersfeld begrüßen zu können. Da wird die Modellschule Obersberg ihr 40jähriges Jubiläum feiern und der Chor der polnischen Partnerschule für die musikalische Umrahmung sorgen.
Guten Freunden mit Musik gratuliert
Blechbläser der Obersberg-Schulen und der Konrad-Duden-Schule in polnischer Partnerstadt zu Gast
Von Martin Gellert
Bad Hersfeld Wenn gute Freunde Geburtstag feiern, reist man gerne zu Besuch, auch wenn die Geburtstags-Party nicht gerade um die Ecke stattfindet. Knapp tausend Kilometer musste das Blechbläserensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß zurücklegen, um gratulieren zu können.
Die im polnischen Masuren gelegene Kleinstadt Dzialdowo war das Ziel, denn dort feierte die Partnerschule „ZESPÓL SZKÓL NR 2 im. Jana Pawla II“ ihr 20-jähriges Bestehen. Letzteres wollte sich natürlich Schulleiter Karsten Backhaus nicht entgehen lassen und begleitete zusammen mit einigen Kollegen sein Orchester.
Höhepunkt vor Ort war natürlich der offizielle Festakt, bei dem den jungen Obersbergern die Ehre zuteil wurde, für die musikalische Umrahmung zu sorgen. Damit auch der Bevölkerung dieser Ohrenschmaus nicht vorenthalten blieb, packten die jungen Waldhessen ihre Instrumente dann ein weiteres Mal aus und präsentierten auf dem Marktplatz von Dzialdowo den begeisterten Zuhörern ihre mitreißende Musik.
Darüber hinaus standen viele anregende Gespräche und Begegnungen sowie Unternehmungen auf dem Programm, so zum Beispiel der Besuch der berühmten Ordensburg von Kwidzyn, auch unter dem deutschen Namen Marienwerder bekannt.
Karsten Backhaus und Ulli Meiß freuen sich nun darauf, die polnischen Freunde im August in Bad Hersfeld begrüßen zu können. Da wird die Modellschule Obersberg ihr 40-jähriges Bestehen feiern und der Chor der polnischen Partnerschule für die musikalische Umrahmung sorgen.
Wiedersehen in Hyvinkää
Blechbläserensemble der MSO, GSO und KDS auf Konzertreise in Finnland
Hyvinkää/Bad Hersfeld Mittlerweile sind sie fast um den ganzen Erdball gereist: das Blechbläserensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie der Konrad-Duden-Schule. Gewachsene Beziehungen zu pflegen gehört dabei mit zum festen Programm und ist gleichzeitig Philosophie.
Zum wiederholten Mal folgten nun die jungen Musiker einer Einladung des Chores der Tapailinna-Schule aus dem finnischen Hyvinkää. Dieser Chor aus der Partnerstadt des Landkreises Hersfeld-Rotenburg gastierte bereits zweimal in Bad Hersfeld.
Wiedersehensfreude gehörte also zum festen Bestandteil des Reisegepäcks und dementsprechend herzlich begegneten sich alte und neue Freunde im hohen Norden. Untergebracht in Gastfamilien entdeckten die Jugendlichen finnisches Leben und Landschaft hautnah: riesige, unberührte Wälder, beeindruckende Seenlandschaften, einsam gelegene Häuschen am See und nicht zu vergessen die für Finnland typische traditionelle Sauna.
Die Begegnung mit der finnischen Kultur kam dabei keineswegs zu kurz. In Hyvinkää nahmen die Schülerinnen und Schüler aus der Lullusstadt Originalwerke finnischer Künstler in Augenschein, um anschließend im nationalen Eisenbahnmuseum historische Dampflokomotiven zu bestaunen.
In der Hauptstadt Helsinki stand die Besichtigung des mächtigen Doms auf dem Programm, anschließend tauchte man in das maritime Flair der sich dieses Mal allerdings im regnerischen Gewand präsentierenden Hafenkulisse ab.
Den musikalischen Höhepunkt bildete das gemeinsame Konzert mit dem Chor der Tapailinna-Schule im Rathaus. Hier konnten die jungen Waldhessen mit ihrem unverwechselbaren Brass-Sound das finnische Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißen.
Ein wenig Pop, ein bisschen Rock und viele internationale Reißer hatte Dirigent Ulli Meiß zu einem großen musikalischen Gastgeschenk verpackt. Und dieses hatte seine besondere Bedeutung, galt es doch, mit zahlreichen Ehrengästen das 30jährige Bestehen des deutsch-finnischen Partnerschaftsvereins zu feiern.
Umjubeltes Abschlusskonzert der 62. Bad Hersfelder Festspiele – zweimal volles Haus
Von Gudrun Schmidl
Bad Hersfeld Mit einem großartigen Konzert zum Abschluss der Festspielsaison begeisterten der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg und das Blechbläser-Ensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß in der Stiftsruine.
„Es ist uns eine große Ehre und Freude, hier zu singen“, versicherte der engagierte Chorleiter und freute sich über jeweils volles Haus am Samstag und Sonntag. Im vierten Jahr in Folge war das Oberthema die Liebe. Seine große Fangemeinde hatte es sich so gewünscht und man höre und staune: Es gibt von der Liebe noch sehr viel zu berichten. „Wir haben tief in der Notenkiste gegraben“, berichtete Meiß, der mit seinen 110 Chorschülern und den Bläsern vor dem großen Auftritt intensiv geübt hat. „Die Stiftsruine ist für uns zum zweiten Wohnsitz geworden“.
Die Vorbereitung hat sich mehr als gelohnt. „Mein Mädel hat einen Rosenmund“, gehörte zu dem Volksliederschatz, den sie gefunden haben und in höchster Qualität zu Gehör brachten.
Zu dem variantenreichen Programm mit zahlreichen Höhepunkten gehörte die „Russische Romanze“ mit den Solistinnen Jacqueline Hartwig und Mansa Linß und der Gassenhauer „Wenn der Pott ein Loch hat“, bei dem Tatjana Beyer und Salomon Ebert den lustigen Solopart übernahmen. „In der Bar zum Krokodil“ wird altbiblische Geschichte lebendig und für den Großteil der Männer im Publikum, die „verzweifelt sind und bestimmt unterdrückt werden“, gab es Tipps von den musikalischen Experten. Alles mit einem Augenzwinkern und viel Schwung.
Die Blechbläser berührten die Herzen der Besucher mit dem „Wolgalied“ und animierten zum rhythmischen Klatschen bei dem „River Kwai Marsch“. Beim „Ungarischen Tanz Nr. 5“ brillierte die Geigerin Anastasia Boksgorn mit ihrem Solo. Zur Disco wurde die Stiftsruine bei „Whenever wherever“, von grellen Lichtblitzen begleitet. Mit „Viva la vida“ rockten die Blechbläser die Bühne und gaben bei „It’s raining men“ noch einmal richtig Gas, bevor beim „Tiger Rag“ Herr Kramer als Solist auf die Bühne gefahren kam und den Takt vorgab. Es handelte sich um einen Traktor gleichen Namens. Einfach genial.
Das qualitativ hochwertige Konzert, das mit „Adiemus“ eindrücklich begann, wurde mit der Zugabe „Music“ von John Miles gekrönt, die nicht passender hätte sein können. Stehende Ovationen für zwei Stunden musikalischen Hochgenuss. „Danke für die herzliche Begleitung durch das Konzert. Der Applaus, den Sie uns geben, inspiriert uns für Wochen, Monate und Jahre“, versicherte Ulli Meiß.
Unverzichtbarer Partner
Vorstand des Fördervereins der Obersberg-Blechbläser und Chöre unverändert
Von Martin Gellert
BAD HERSFELD In unveränderter Besetzung geht es 2012 weiter: Ulli Meiß als erster Vorsitzender, Karsten Backhaus als zweiter und Dirk von Sierakowsky als Schriftführer werden auch weiterhin dem gemeinnützigen „Verein der Freunde und Förderer des Blechbläserensembles und des Chores der Modell- und Gesamtschule Obersberg und Konrad-Duden-Schule“ vorstehen.
Nicht nur regional, auch bundesweit gelten die waldhessischen Jugendlichen nunmehr seit Jahren als Vorzeigeobjekt überaus erfolgreicher musikalischer Jugendarbeit, unterstrich der neue Schulleiter Karsten Backhaus in seinem Grußwort anlässlich der Jahreshauptversammlung.
Der Förderverein sei in diesem Zusammenhang ein unverzichtbarer Partner, betonte Ulli Meiß als Vorsitzender und gleichzeitig musikalischer Chef der Ensembles. Er wies in seinem Jahresbericht auf die in Bad Hersfeld und der Region im vergangenen Jahr erfolgreich veranstalteten Konzerte hin. Als herausragendes Ereignis nannte er das Abschlusskonzert der Bad Hersfelder Festspiele, das die Jugendlichen nun schon seit 14 Jahren zur Freude vieler Waldhessen traditionell gestalten und dem im letzten Jahr an zwei Tagen rekordverdächtige 2800 Besucher beiwohnten.
Mehr noch: Weihnachten musste gar ein drittes zusätzliches Konzert angeboten werden, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. Mit Konzertreisen nach England und Vietnam habe man zudem pädagogisch wertvolle Unternehmungen unterstützen können.
Auf dem Fahrplan 2012 steht unter anderem eine Konzertreise des Chors nach Island. Höhepunkt wird dabei ein Konzert im Opernhaus der Hauptstadt Reykjavik sein. Und freuen darf sich die große Fangemeinde der Obersberger auch wieder auf das Abschlusskonzert der Bad Hersfelder Festspiele, das aufgrund der großen Nachfrage wieder zweimal stattfindet, nämlich am Samstagabend, 25. August, und am Sonntagnachmittag, 26. August, in der Stiftsruine. Der Kartenvorverkauf beginnt im Mai.
Um sich auf dieses Ereignis intensiv vorzubereiten, fährt der Chor vor den Sommerferien eine Woche lang auf die deutsche Hochsee-Insel Helgoland. Anfang November gibt es dann noch einen absoluten musikalischen Leckerbissen: Ein Konzert zum Thema „Filmmusik“ in der Bad Hersfelder Stadthalle.
Über alle Vorhaben, Kartenvorverkaufstermine und Möglichkeiten, die Jugendlichen über den Förderverein durch Spenden oder aber auch eine Mitgliedschaft zu unterstützen, gibt es jede Menge Infos auf den Homepagen der Ensembles unter www.mso-schulchor.de und www.mso-blechblaeser.de. Wer direkt regelmäßige Informationen vom Chor und den Bläsern erhalten möchte, kann sich im Übrigen mit einer kurzen E-Mail an chorleiter@mso-schulchor.de für den Erhalt des kostenlosen Newsletter eintragen.
Dreimal Begeisterung für Ulli-Meiß-Musiker
Zwei Stunden teils besinnliche, teils schwungvoll-mitreißende Einstimmung auf Weihnachten bot am Wochenende die „Musikalische Vesper zum Advent“ in der Bad Hersfelder Stadtkirche. Gleich dreimal füllten der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie das Blechbläserensemble der Obergsberg-Schulen und der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß das Gotteshaus. Das Programm war erneut eine gelungene Mischung von Klassikern und unbekannteren Stücken. Am Ende gab’s unter tosendem Beifall des Publikums auch Blumen für den Dirigenten (Foto).
Ein musikalisches Weihnachtsgeschenk
Musikalische Vesper zum Advent in der Ev. Stadtkirche Bad Hersfeld-Chor und Blechbläser-Ensemble der MSO gaben Zusatzko
Von GUDRUN SCHMIDL
Bad Hersfeld Alle Jahre wieder leider nicht, aber in jedem zweiten Jahr laden die Obersberg-Chöre sowie das Blechbläser-Ensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß zu einer musikalischen Vesper zum Advent in die evangelische Stadtkirche in Bad Hersfeld ein.
Dieses Jahr war es wieder so weit, und weil die Nachfrage nach Karten für zunächst zwei angekündigte Konzerte deutlich höher war als das Kontingent, sangen und spielten sich die Sängerinnen und Sänger und die Blechbläser dreimal in die Herzen ihres Publikums vor jeweils vollem Gotteshaus.
„Wir hatten viel Spaß bei der intensiven Vorbereitung, denn wir lieben die Konzerte in der Stadtkirche“, versicherte Ulli Meiß. Das war bei jeder souverän gesungenen und gespielten Note deutlich zu spüren.
Konzentriert, diszipliniert und wie immer meisterhaft sang der Chor mit glockenklaren Stimmen bekannte und weniger bekannte deutsche und internationale Weihnachtslieder wie „Vom Himmel hoch, o Engel kommt“, „O Tannenbaum“ oder das frenetisch umjubelte „Cantique Noel“, bei dem Jacqueline Hartwig als Solistin brillierte.
Alle Solistinnen und Solisten überzeugten mit überdurchschnittlichen Leistungen, namentlich genannt sei Anastasia Boksgorn, die mit ihrem Geigenspiel auch bei „Star of Bethlehem“ für himmlische Töne sorgte. Die leistungsstarken Blechbläser eröffneten ihr Programm mit dem „Dreikönigsmarsch“, luden zum rhythmischen Klatschen bei „Rudolph the Red Nosed Reindeer“ ein und begeisterten gemeinsam mit dem Chor mit „Jingle bells“ und dem John-Lennon-Weihnachtssong „Happy Xmas“.
Das zweistündige mit stehenden Ovationen gefeierte festliche Programm der Extraklasse wurde nicht nur im Altarraum, sondern in der gesamten Kirche präsentiert: Gesangssolisten und Trompeter auf der Empore und Chormitglieder inmitten des Publikums, dazu der traditionelle Auszug aus der Kirche. Was bei der allgemeinen vermeintlich besinnlichen Dauerbeschallung in diesen Wochen meistens nicht gelingt, haben Ulli Meiß, sein Chor und die Blechbläser bei dieser musikalischen Vesper vorbildlich geschafft – auf Weihnachten einzustimmen.
Weihnachtliche Melodien zur Markt-Eröffnung
Es ist lieb gewordene Tradition, dass der von Ulli Meiß dirigierte Chor der Obersberg-Schulen und anschließend auch die Blechbläser zur Eröffnung des Bad Hersfelder Weihnachtsmarktes singen und spielen – und so war es auch gestern Abend (Foto). Von der Bühne erklangen bekannte Melodien wie „O Tannenbaum“ und „Joy to the World“. Im offiziellen Teil würdigte der Vorsitzende des Stadtmarketingvereins, Hotelier Achim Kniese, die verbesserte Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung-nicht nur bei der Organisation des Weihnachtsmarktes. (ks) Foto: Schönholtz
In brütender Hitze auf Tour
Obersberg-Blechbläser in Vietnam: Eindrücke aus dem Mekong-Delta
Ho Chi Minh-Stadt Mit Neugier und sportlicher Ausdauer erkundete das Blechbläserensemble der Modellschule Obersberg aus Bad Hersfeld die vietnamesische Naturlandschaft.
Nach einer Bootstour auf dem Mekong, bei der die Schülerinnen und Schüler das Leben und wirtschaftliche Treiben der Bevölkerung in ihren Hausbooten auf dem größten Fluss Südostasiens beobachteten, ging es anschliessend per Fahrrad auf einer entlegenen Insel weiter.
In brütender Hitze traten die Obersberger auf den verschlungenen Pfade des mächtigen Mekong-Deltas kräftig in die Pedale, um hautnah aussergewöhnliche Eindrücke zu sammeln.
Abseits der städtischen Zivilisation wohnen dort freundliche Großfamilien in einfachen Behausungen. Diesen bescheidenen persönlichen Verhältnissen der Menschen steht auf der anderen Seite die atemberauende Insellandschaft gegenüber mit ihrem verschwenderisch anmutenden Reichtum an Pflanzen und Früchten.
Nach fünf bejubelten Konzerten fliegt das junge Blasorchester heute voller Vorfreude 1700 Kilometer in den Norden, in die vietnamesiche Hauptstadt Hanoi, und wird in der kommenden Woche rechtzeitig zum Lullusfest wieder in Bad Hersfeld eintreffen.
Sofort an die Instrumente
Blechbläserensemble hatte seinen ersten Auftritt in Vietnam kurz nach der Landung
Ho-Chi-Minh-Stadt Seinen ersten Auftritt zu Beginn der exotischen Konzertreise nach Vietnam hat das Blechbläserensemble der MSO, GSO und KDS unter der Leitung von Ulrich Meiß nur wenige Stunden nach der Landung in der südvietnamesischen Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt (ehemals Saigon) bereits absolviert. Im feierlichen Rahmen hatte der Generalkonsul Conrad Cappell zum offiziellen Empfang anlässlich des Tags der Deutschen Einheit vietnamesische Diplomaten und Wirtschaftsvertreter deutscher Unternehmen eingeladen. Die jungen Bad Hersfelder sorgten für die musikalischen Glanzstücke – das feierliche Hymnenzeremonial beider Länder inbegriffen.
Wie sich ziemlich schnell herausstellte, waren die Obersberger nicht die einzigen Vertreter der Region: Der Generalkonsul Cappell stammt aus Vacha, Dr. Paul Weinig, Leiter des Goethe-Instituts in Vietnam, aus Gersfeld in der Rhön, und Borries Plans, als geladener Wirtschaftsvertreter, wuchs in der Gemeinde Hauneck, im Ortsteil Oberhaun, auf. Er ist letztendlich auch Dreh- und Angelpunkt der Reise. Die HZ berichtete im letzten Jahr über die Hochzeitspremiere in der Stiftsruine und sein neues Lebensdomizil in Südostasien. Ulli Meiß erinnerte sich an seinen ehemaligen Musikschüler, sodass die beiden mit dem Goethe-Institut vor Ort rasch Kontakt aufnahmen, um die Reise zu organisieren.
Bad Hersfelds Weltenbummler haben sich sehr schnell eingewöhnt und genießen den Aufenthalt und die kulinarischen Spezialitäten, wie Ulrich Meiß berichtet. Gewöhnungsbedürftig ist jedoch die subtropische Hitze mit einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 90 Prozent, was ein häufiges Wechseln der Kleidung erfordert. In den nächsten Tagen stehen weitere Konzerte, Begegnungen mit vietnamesischen Studenten von der Deutsch-Vietnamesischen Universität und Ausflüge, zum Beispiel ins Mekong-Delta, an.
Hochgenuss zum Schluss
Umjubelte Abschlusskonzerte der 61. Bad Hersfelder Festspiele
Von Gudrun Schmidl
Bad Hersfeld „Das ist Rekord. Die Stiftsruine ist an beiden Tagen restlos ausverkauft“, freute sich Ulli Meiß. Der Chor und das Blechbläserensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und Konrad-Duden-Schule haben unter seiner Leitung auch in der Festspielsaison 2011 mit dem Abschlusskonzert für Begeisterung gesorgt.
„Mit ihrem Konzertticket unterstützen sie unsere Jugendarbeit“, begründete Meiß sein Engagement für die Stadt Bad Hersfeld und ergänzte: „Dieses Verhältnis zu Bad Hersfeld stimmt ganz einfach“. Volles Engagement haben er, knapp 100 Sängerinnen und Sänger sowie 30 Musiker schon bei der intensiven Vorbereitung auf das Konzert gezeigt, bei dem sie aufgrund des großen Erfolges in 2010 noch einmal das Thema Liebe reflektierten. Das mit vielen Glanzpunkten und musikalischen Überraschungen gespickte Programm eröffneten Chor und Blechbläser mit der Filmmusik „Conquest of Paradise“, bei der Gänsehaut-Feeling garantiert ist.
Mit traditionellen Volksliedern wie „Das Lieben bringt groß‘ Freud“ und „Du, du liegst mir im Herzen“, dem Scherzlied „So geht es im Schnützelputzhäusel“ aus dem 18. Jahrhundert, „Memory“ aus dem Musical „Cats“ und einem ABBA-Medley zeigte der Ausnahmechor die ganze Bandbreite seines Könnens.
Der Chor kann aber auch mit herausragenden Solisten wie Marisa Linß und Martin Kammandel aufwarten, die bei „Barcarole“ aus der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ den romantischen Solopart übernahmen.
Michael Maiwald brillierte mit dem Toreador Song aus „Carmen“, bei dem er auch sein schauspielerisches Talent ausleben konnte. „Schauspiel und Oper in einem – ohne Zank und Streit“, witzelte Ulli Meiß, der bei diesem Konzert auch als Tänzer, Trompeter und Sänger zur persönlichen Höchstform auflief. Er komplettierte die „Comedian Harmonists“, die sich mit „Ich hab das Fräulein Helen baden sehn“ als echte Machos präsentierten, mit dem Lied „Lass mich dein Badewasser schlürfen“ aber gleich um Wiedergutmachung winselten.
Ein witziger Einfall, der allerdings von der modernen intelligenten Lösung, fehlende „Aida-Trompeten“ durch Gartenschläuche zu ersetzen, übertroffen wurde. Björn Diehl, Thorsten Gräf und Dirk von Sierakowsky nahmen bei der Hymne und dem Triumphmarsch aus „Aida“ die Herausforderung an, die richtigen Töne zu treffen. Bei dieser Hymne trumpfte das großartige Blechbläserensemble besonders auf, das auch für seine glanzvolle Präsentation von „Salomé“ und „Granada“, „Viva la vida“ und „Go West“ mit donnerndem Applaus belohnt wurde. Einen musikalischen Leckerbissen servierte Anastasia Boksgorn mit ihrem beeindruckend schnellen „Csárdás-Geigensolo“. Um eine Zugabe kam sie nicht herum. Die Klavierbegleitung übernahmen einfühlsam wie immer Silke Pfannkuch und Anne Rill.
Bei diesem Konzert gab es nur einen Wermutstropfen und das waren dicke Regentropfen, die nahezu unaufhörlich auf die Bühne prasselten. Wir haben das Lied „Es geht ein dunkle Wolk’ herein“ zu oft geübt, bedauerte Ulli Meiß seine „Mitschuld“ an dem schlechten Wetter.
Appelwoi für Obersbergbläser
Hersfelder Musiker zu Gast in der hessischen Landesvertretung in der Hauptstadt
Berlin Keine Berührungsängste zeigte das Blechbläserensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule mit ihrem Chef Ulli Meiß. Die hessische SPD hatte zum traditionellen Apfelwein-Anstich in die hessische Landesvertretung nach Berlin eingeladen und suchte ein qualitativ hochwertiges Ensemble, das die erlesenen Gäste aller Couleur mit allerlei musikalischen Kostbarkeiten zu verwöhnen bereit war. Dass die Musik an diesem Abend aus seinem Wahlkreis kam, erfüllte vor allem Partei-Generalsekretär Michael Roth mit Stolz, der auch die Idee hatte, die weltbereisten Obersberger in die Bundeshauptstadt einzuladen.
Für die wiederum war es eine willkommene Abwechslung vom Schulalltag und gleichzeitig doch fast wieder wie Unterricht, bot doch Berlin eine Fülle an Möglichkeiten, sich mit der jüngeren deutschen Geschichte an Originalschauplätzen auseinanderzusetzen.
Apropos Geschichte und doch noch nicht: Ex-Außenminister Walter Steinmeier als prominenter Gast der Veranstaltung dürfte seinem überschwänglichen Lob nach zu urteilen nun ebenfalls zum engeren Fankreis der Hersfelder gehören.
Auftritt in der Royal Albert Hall
Förderverein der Blechbläser und Chöre von Obersberg und KDS stellt Programm 2011 vor
Bad Hersfeld In unveränderter Besetzung geht es weiter: Ulli Meiß als erster Vorsitzender, Karsten Backhaus als zweiter und Dirk von Sierakowsky als Schriftführer werden auch weiterhin dem gemeinnützigen „Verein der Freunde und Förderer des Blechbläserensembles und des Chores der Modell- und Gesamtschule Obersberg und Konrad-Duden-Schule vorstehen.
Nicht nur regional, auch bundesweit gelten die waldhessischen Jugendlichen seit Jahren als Vorzeigeobjekt überaus erfolgreicher musikalischer Jugendarbeit, unterstrich Schulleiter Karl Weber in seinem Grußwort anlässlich der Jahreshauptversammlung. Der Förderverein sei in diesem Zusammenhang ein unverzichtbarer Partner, betonte Ulli Meiß als Vorsitzender und gleichzeitig musikalischer Chef der musikalischen Ensembles. Er wies in seinem Jahresbericht auf die in Bad Hersfeld und der Region im vergangenen Jahr erfolgreichen Konzerte hin. Als herausragendes Ereignis nannte er das Abschlusskonzert der Bad Hersfelder Festspiele, das die Jugendlichen schon seit 13 Jahren zur Freude vieler Waldhessen traditionell gestalten und das im letzten Jahr an zwei Tagen rekordverdächtige 2800 Besucher erlebt haben.

Mit Konzertreisen nach Norwegen und Namibia habe man zudem viele pädagogisch wertvolle Unternehmungen unterstützen können. Auf dem Fahr¬plan 2011 steht unter anderem eine Konzertreise des Chors nach England. Höhepunkt wird dabei die Aufführung von Haydns „Schöpfung“ gemeinsam mit anderen Chören von der britischen Insel in der berühmten Royal Albert Hall in London sein.
Und freuen darf sich die große Fangemeinde der Obersberger auch wieder auf das Abschlusskonzert der Bad Hersfelder Festspiele, das aufgrund der großen Nachfrage erneut zweimal stattfindet, nämlich am Samstagabend, 27. August, und am 28. August Sonntagnachmittag in der Stiftsruine. Der Kartenvorverkauf beginnt im Mai. Um sich auf dieses Ereignis intensiv vorzubereiten, fährt der Chor vor den Sommerferien eine Woche lang ins Trainingslager auf die Ostseeinsel Rügen. Und auch Weihnachten gastieren die Obersberger am 2. Advent wieder in der Stadtkirche.
Über alle Vorhaben, Kartenvorverkaufstermine und Möglichkeiten, die Jugendlichen über den Förderverein durch Spenden oder aber auch eine Mitgliedschaft zu unterstützen, gibt es jede Menge Infos auf den Homepages der Ensembles unter www.mso-schulchor.de und www.mso-blechblaeser.de.
Adventskonzert noch mal erleben
Obersberg-Chor und Bläser veröffentlichen CD
Bad Hersfeld Erstmals seit vielen Jahren ist wieder eine Tonaufnahme vom Chor und Blechbläser-Ensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule erhältlich. Es handelt sich dabei um den Live-Mitschnitt der letztjährigen „Musikalischen Vesper zum Advent“ aus der Stadtkirche Bad Hersfeld.
Vorgesehen war die Aufnahme eigentlich nur zur internen Verwendung, aber letztendlich haben die vielen Fans und ihre unermüdlichen Nachfragen nach einem Tonträger Dirigent Ulli Meiß von dem neuen Projekt überzeugt. Also setzte er sich in den Herbstferien mit Tontechniker Christian Bauer vom Hersfelder Studio Reversio zusammen, um in mühsamer Kleinarbeit die Aufnahmen zu bearbeiten, heißt vor allem störende Geräusche wie Huster und dergleichen herauszufiltern oder Lautstärken der in der Stadtkirche unterschiedlich postierten Sängergruppen anzugleichen.
Eindringliche Melodien wie das melancholische „Maria durch ein Dornwald ging“, der schöne Violinsolopart bei „Star of Bethlehem“ oder die schwungvollen Bläserklänge beispielsweise beim Evergreen „Sleigh Ride“ dürften allen Besuchern noch in bester Erinnerung sein.
Jedoch nicht alles konnte letztendlich für die Nachwelt konserviert werden. Technisch unmöglich war es zum Beispiel, das von den sich im gesamten Kirchenschiff platzierten Sängern intonierte „Es ist ein Ros entsprungen“ auf Band zu bringen.
Aber fast alle anderen Titel der Konzerte sind dabei und bieten die Gelegenheit, sich noch einmal die Stimmung der „Musikalischen Vesper“ in Erinnerung zu rufen oder einfach nur schöne Advent- und Weihnachtsmusik der Schülerinnen und Schüler vom Obersberg zu hören.
Die CD ist ab sofort für 12 Euro über die Hoehlsche Buchhandlung in der Weinstraße und der City-Galerie, über das Optikgeschäft Schöberlein in Bad Hersfeld und Rotenburg sowie über das Modenhaus Helmerich in Heringen erhältlich.
Doppelte Begeisterung
Zweimal ausverkaufte Stiftsruine bei den Abschlusskonzerten der Festspiele
Von GUDRUN SCHMIDL
BAD HERSFELD „Wir wollen über die Liebe philosophieren“, erklärte Ulli Meiß das musikalische Programm, das er mit dem Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg und dem Blechbläserensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und Konrad-Duden-Schule einstudiert hatte.
Ein letztes Mal
Den Hausherrn, Bürgermeister Hartmut H. Boehmer, begrüßte er ein letztes Mal in seinem Amt, verbunden mit einem großen Dank für alles, was er für den Chor getan hat. Chor und Blechbläser gemeinsam eröffneten das Konzert mit „Also sprach Zarathustra“, bevor sich der wiederum stark verjüngte Chor mit einer Auswahl von wunderschönen, „liebenswerten“ Volksliedern präsentierte. Sehr gefühlvoll „Der Abschiedsgruß“, eine Klasse für sich „Die Vogelhochzeit“ mit „Kyrieleis“ und „Band“. „Wir haben lange dran geübt“, verriet Ulli Meiß. Chor und Orchester haben sich überhaupt sehr intensiv auf dieses Konzert vorbereitet. Selbst am Freitag schlossen sie erst um 24 Uhr völlig durchgefroren die Tür der Stiftsruine zu. Kein Wunder, dass einige Sängerinnen zur Rettung der Stimme dicke Schals um den Hals geschlungen hatten. Besonders der Regen machte bei den letzten Proben allen Beteiligten zu schaffen. Auch den Balletttänzerinnen der Tanzschule Fründ, für die der zauberhafte Auftritt bei „Die gute alte Walzerzeit“ im Grunde die Generalprobe war.
Das alles tat der herausragenden Qualität des Programms aber überhaupt keinen Abbruch, welches mit Klassikern wie „Hallelujah“ von Leonard Cohen, dem Dauerbrenner „Die Juliska aus Budapest“, mit „The Typewriter“ und dem schon traditionellen Auftritt der „Comedian Harmonists“ aufwarten konnte.
Alle Solistinnen und Solisten überzeugten mit sehr guten Stimmen und ihrem eindrucksvollen Gesang. Stellvertretend namentlich genannt sei Anne Rill, die bei „Adiemus“ eindrucksvoll den Solopart übernahm, und Tatjana Beyer, die mit viel Koketterie „In der Nacht“ vortrug. Die 18-jährige Jacqueline Hartwig und der zwei Jahre ältere Martin Kammandel wurden für ihr Duett bei „Lippen schweigen“ mit donnerndem Applaus belohnt – ein Ohrwurm, bei dem sie von den Blechbläsern begleitet wurden.
Tanz links und rechts
Diese begeisterten auch mit dem „Second Waltz“, einem „Gummi Mambo“, „Viva la Vida“ von Coldplay, „YMCA“ und weiteren Pop- und Rocksongs, bei denen die Chormitglieder rechts und links auf der Bühne tanzend die Stimmung anheizten. Zwei volle Stunden lang schwelgten die begeisterten Zuhörer aller Altersklassen in Erinnerungen, denn es war für alle aus jedem Jahrzehnt etwas dabei. Mit dem Klassiker „Music“ von John Miles verabschiedeten sich Chor und Blechbläser und wurden mit stehenden Ovationen für ihre glanzvolle Leistung belohnt. Ein wahrhaft würdiger Abschluss der 60. Bad Hersfelder Festspiele.
Die beiden Seiten Afrikas
Blechbläserensemble von Bad Hersfelder Schulen auf Konzertreise in Namibia
Von THORSTEN GRÄF
BAD HERSFELD. Musik verbindet Menschen, überwindet Grenzen und ermöglicht Jugendlichen, wertvolle Erfahrungen in einer sich zunehmend globalisierenden Welt zu sammeln.
Den Beweis hierfür traten 25 Musiker des Blechbläserensembles der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule an, als es zu Beginn der Sommerferien Koffer packen hieß: Ihr Ziel war Afrika womit ein außergewöhnlicher Traum in Erfüllung ging.
Abenteuer pur
Denn zunächst war sieben Tage lang Abenteuer pur angesagt. Mit einem geländetauglichen Bus ging es über 2600 Kilometer auf Sand- und Geröllpisten quer durch das südafrikanische Land, um es von seinen faszinierendsten Seiten kennen zu lernen. Im Etosha-Nationalpark sah man wildlebende Elefanten und Giraffen, trauten sich Löwen in die Nähe des Busses und säumten riesige Zebraherden die endlosen Weiten der Steppe.
In der Namibwüste erklommen die Schülerinnen und Schüler die berühmte Riesendüne im Sossusvlei und ließen sich von der Wüste als einzigartigem Naturwunder vereinnahmen.
Deutsche Namen
Gut verstaut im Gepäckraum des Busses zwängten sich die Instrumente, denn näherte man sich zwischendurch der Zivilisation, war Konzert angesagt. So zum Beispiel in der Hafenstadt Swakopmund, die ihre deutsche Kolonialzeit nicht verleugnen kann: Noch immer gibt es deutsche Straßennamen und manch eine Bäckerei heißt denn auch noch so. Den Erlös des begeistert aufgenommenen Konzertes spendeten die Obersberger der örtlichen, von schwarzen Jugendlichen besuchten Swakopmund High School.
Aber auch das andere Afrika lernten die Hersfelder kennen: Die vielen sozialen Probleme mit hoher Arbeitslosigkeit, eine schwindelerregende Aidsrate und immer noch eine verdeckte Apartheid.
In der zweiten Woche folgte dann der Aufenthalt in Windhoek, wo man in Gastfamilien untergebracht war. Verschiedene musikalische Aktivitäten mit der Big Band der Schule standen im Vordergrund, und beim gemeinsamen Konzert gab es tosenden Applaus vom einheimischen Publikum.
Unterricht in der Realität
Der musikalische Leiter der Gruppe, Ulli Meiß, zieht ein besonderes Fazit: Neben den gefeierten musikalischen Erfolgen war die Reise einmal mehr in die Wirklichkeit hinaus verlängerter Unterricht an Originalschauplätzen, die man sonst nur aus Schulbüchern kennt.
Und stolz sind seine Jugendlichen, dass sie sich die Faszination Afrika durch hartes musikalisches Arbeiten und vorbildhaftes diszipliniertes Verhalten selbst erarbeitet haben. Auch das gehört mit zum musikalisch-pädagogischen Konzept.
Schul-Blechbläser geben Konzerte unter Palmen
Grüße aus dem afrikanischen Namibia hat Bandleader Ulli Meiß (rechts im Bild) geschickt, der zur Zeit mit 27 Musikern des Blechbläserensembles der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie der Konrad-Duden-Schule auf Einladung der Deutschen Höheren Privatschule in Windhoek in dem Land unterwegs ist.
Nach Norwegen und Namibia
Förderverein der Blechbläser und Chorsänger unterstützt Auslandsreise-Projekte
BAD HERSFELD. Bad Hersfeld. In unveränderter Besetzung geht es in 2010 weiter: Ulli Meiß als erster Vorsitzender, Karsten Backhaus als zweiter und Dirk von Sierakowsky als Schriftführer werden auch in diesem Jahr dem gemeinnützigen ?Verein der Freunde und Förderer des Blechbläserensembles der Modell- und Gesamtschule Obersberg und Konrad-Duden-Schule und des Chores der Modell- und Gesamtschule Obersberg? vorstehen.
Musikalisches Vorzeigeobjekt
Man habe über den Verein bisher viel für die beiden musikalischen Formationen tun können, unterstrich Schulleiter Karl Weber in seinem Grußwort anlässlich der Jahreshauptversammlung. Nicht nur regional, auch bundesweit gelten die waldhessischen Jugendlichen seit Jahren als Vorzeigeobjekt überaus erfolgreicher musikalischer Jugendarbeit.
Der Förderverein sei in diesem Zusammenhang ein unverzichtbarer Partner, der mit garantieren helfe, dass dies auch in Zukunft gewährleistet sei, betonte Ulli Meiß als Vorsitzender und gleichzeitig musikalischer Chef der Ensembles. Er wies in seinem Jahresbericht auf die in Bad Hersfeld und in der Region im vergangenen Jahr erfolgreich veranstalteten Konzerte mit über 4000 Zuhörern hin. Als herausragendes Ereignis nannte er das Abschlusskonzert der Bad Hersfelder Festspiele, das die Jugendlichen nun schon seit zwölf Jahren zur Freude vieler Waldhessen traditionell gestalten, sowie die ?Musikalischen Vespern zum Advent? in der Stadtkirche.
Mit Konzertreisen unter anderem nach Finnland habe man zudem viele pädagogisch wertvolle Unternehmungen unterstützen können, die den Schülerinnen einzigartige interkulturelle Erfahrungen ermöglicht haben.
International vielseitig geht es auch in diesem Jahr weiter. Auf dem Fahrplan der Ensembles stehen Projekte in Norwegen und Namibia. Und freuen darf sich die große Fangemeinde der Obersberger auch wieder auf das Abschlusskonzert der Festspiele, das dieses Mal aufgrund der großen Nachfrage wieder zweimal stattfindet, nämlich am Samstagabend, 28. August, und am 29. August Sonntagnachmittags in der Stiftsruine.
Um sich auf darauf intensiv vorzubereiten, fährt der Chor vor den Sommerferien eine Woche lang ins Trainingslager.
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Über alle Vorhaben, Kartenvorverkaufstermine und Möglichkeiten, die Jugendlichen über den Förderverein durch Spenden oder aber auch eine Mitgliedschaft zu unterstützen, gibt es jede Menge Infos auf den Homepages der Ensembles unter www.mso-schulchor.de und www.mso-blechblaeser.de. Wer direkt regelmäßige Informationen vom Chor und den Bläsern erhalten möchte, kann sich im Übrigen mit einer kurzen E-Mail an chorleiter@mso-schulchor.de für den Erhalt des kostenlosen Newsletter eintragen.
Choräle und Schlittenlieder
Adventskonzert: Obersberg-Chor und Blechbläser wurden vom Publikum gefeiert
Von PETER LENZ
BAD HERSFELD. Es war sicher der ergreifendste Moment in einem an Glanzpunkten und musikalischen Überraschungen reichen Konzert, als am Samstagabend in der Bad Hersfelder Stadtkirche der Chor der Modellschule Obersberg eine besonders feierliche Versiondestraditionellen Weihnachtsliedes „Es ist ein Ros entsprungen“ anstimmte. Die hellen Stimmen der zehn Frontsängerinnen und -sänger schwebten auf einem auf- und abschwellenden Klangteppich, den die übrigen Chormitglieder, postiert an beiden Seiten des Kirchenschiffs, wie eine mystische Klosterhymne über dem Raum ausbreiteten.
Bewegend war auch das Finale, als die jungen Leute nach mehreren Zugaben mit dem spanischen Gesang „Santo, santo, mi corazon te adora“ auf den Lippen durch den Mittelgang der Kirche ins Freie schritten und dort ihre noch immer sprachlosen Zuhörer mit einem Spalier aus brennenden Kerzen empfingen.
Die mitreißenden Chorvorträge wechselten sich ab mit dem vollen, brausenden Orchestersound des Blechbläserensembles von Obersberg und Konrad-Duden-Schule. Aber es waren nicht nur die traditionellen Weisen und feierlichen Kompositionen, mit denen Studiendirektor Ulli Meiß und seine jugendlichen Mitstreiter ihre „musikalische Vesper zum Advent“ gestalteten. Die heiter-fröhliche Seite der Weihnachtszeit offenbarte sich in Liedern wie der Petersburger Schlittenfahrt oder dem unverzichtbaren „Jingle Bells“, im Schlittschuhläufer-Walzer und im Lied vom rotnasigen Rentier Rudolph.
Bei diesen Nummern kam das vielseitige Arsenal von Geräuschwerkzeugen des sichtlich gut gelaunten Schlagzeugers Matthias Riedl zum Einsatz.
Ein „Ohrwurm“ im besten Sinne war in der Instrumentalabteilung der „Star of Bethlehem“ aus dem Soundtrack des Films „Home Alone“, bei dem Anastasia Boksgorn als Violinen-Solistin brillierte. Sie ließ sich auch nicht aus dem Takt bringen, als um sie herum der Chor einen Stellungswechsel vollzog.
International
Lieder und Bläserstücke aus Frankreich, Österreich, aus England und Venezuela oder das anspruchsvolle „Ave Maria“ aus Italien unterstrichen den internationalen Charakter des Weihnachtsfestes und gaben Gelegenheit für den Auftritt von Solistinnen und Solisten.
Dirigent Ulli Meiß präsentierte die Mitwirkenden nicht nur statisch im Chorraum, sondern ließ die Sängerinnen und Sänger gruppenweise ausschwärmen in Gänge und auf Emporen und von dort singen.
Mehrere heimtückische Stämme von Bakterien und Viren hätten im Vorfeld vergeblich versucht, den Chor lahmzulegen, sagte Meiß bei der Begrüßung der Zuhörer in der komplett gefüllten Stadtkirche. Immerhin hatte der Obersberg-Chor den Auftritt zur Eröffnung des Bad Hersfelder Weihnachsmarkts absagen müssen, und am Samstagabendfehltennochimmer zehn Mitwirkende.
Mit unermüdlichem Probenfleiß wurde allerdings die Krise überwunden. Die letzte Probe in der Stadtkirche endete erst nach 0 Uhr am Samstag.
Der Einsatz hat sich offenkundig gelohnt: Ein begeistertes Publikum feierte Chor und Bläser am Ende mit minutenlangem Beifall, nachdem schon zwischendurch reichlich applaudiert worden war. Am Sonntagnachmittag wurde das Konzert wiederholt.
Jetzt geht’s los: Ab Freitag gibt es Karten
Der Kartenvorverkauf für das große Konzert „Musikalische Vesper zum Advent“ beginnt Freitag, 30. Oktober über die Kartenzentrale am Markt (06621/201360). Traditionell laden der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg und das Blechbläserensemble der Modellschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß zu dem nur alle zwei Jahre stattfindenden Event in die Bad Hersfelder Stadtkirche ein. Aufgrund der großen Nachfrage findet das Konzert auch in diesem Jahr gleich zweimal statt: Am Samstag, den 5. Dezember geht es um 19.30 Uhr los, am Sonntag, den 6. Dezember um 16 Uhr und es gibt nummerierte Platzkarten. Auf dem Programm der über 100 Schülerinnen und Schüler steht eine bunte Mischung aus traditionellen deutschen Weihnachtsliedern und vielen internationalen Melodien. Solistische Darbietungen sind dabei und viele Höhepunkte, an denen zurzeit noch gefeilt wird. Unser Foto entstand bei den Proben am vergangenen Wochenende.
Über die Liebe philosophiert
Ausverkauft: Zuschauer genossen zwei großartige Schüler-Konzerte in der Stiftsruine
Von VERA HETTENHAUSEN
BAD HERSFELD. Ulli Meiß stand inmitten der Musiker und Sänger auf der Bühne der Stiftsruine und atmete sichtlich ganz tief durch. Soeben war der als Schlusslied für das Abschlusskonzert der Festspiele geplante Toreador-Song erklungen, da erhob sich in der voll besetzten Ruine wieder tosender Applaus. Die Mitwirkenden hatten es geschafft, ihr Publikum restlos zu begeistern. Deshalb sollte dieses schöne Konzert auch noch nicht zu Ende sein, „Music was my first love“ hieß der Titel, mit dem sich alle endgültig verabschiedeten und der sicherlich als ein Bekenntnis ausgesucht worden war.
120 Akteure
40 Musiker des Blechbläserensembles der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule sowie etwa 80 Mitglieder des Chores der MSO und GSO hatten unter der Leitung von Ulli Meiß über zwei Stunden lang ein beeindruckendes Repertoire präsentiert, dessen Spektrum von Oper, Operette, Popsong bis hin zum Jazz und zu Volksliedern reichte.
Fast alle Stücke waren neu einstudiert worden. „Es war eine Höchstleistung der Akteure, alles auswendig und mit einer Leichtigkeit zu präsentieren“, lobte Meiß. Unzählige Probenstunden in den Ferien seien nötig gewesen. Die haben sich aber gelohnt, denn „dies war das anspruchsvollste Programm, was wir bisher hatten“, sagte Meiß. Er lud seine Gäste ein, „musikalisch über die Liebe zu philosophieren“.
Die Musikstücke spiegelten die große Bandbreite der Gefühle, wenn es um das Thema „Liebe“ geht, wider. Sie waren romantisch, verträumt, beschwingt und lustig, aber auch melancholisch, traurig und bissig. Viele solistische Beiträge waren glanzvolle Höhepunkte des Programms.
Originelle Darbietungen wie zum Beispiel der Volkslieder „Wenn Bettelleute tanzen“ und „Als wir jüngst in Regensburg waren“ sorgten für Heiterkeit. Humorig war auch das Arrangement eines Titels von den Comedian Harmonists, in dem es darum ging, wie „Mann“ außer einer Scheidung noch seine Frau Klara loswerden kann.
Begeistert
Großes Erstaunen brachte der „Ausflug in die Schweiz“ und das Liebeslied dreier Alphörner auf der Bühne. Bei „Mac the Knife“ schnippte das Publikum am Ende begeistert mit und das Trommelsolo bei „O When the Saints“ musste als Zugabe wiederholt werden. Seit 11 Jahren gibt es das Abschlusskonzert für die Festspiele. In diesem Jahr wurden zum ersten Mal zwei Aufführungen, eine am Freitagabend und eine am Samstagnachmittag, angeboten, weil die Nachfrage so groß war. Dass dies eine richtige Entscheidung war, belegt die große Zuschauerzahl. Etwa 2700 Gäste wollten sich diesen musikalischen Leckerbissen nicht entgehen lassen.
Es bläst im hohen Norden
Das Blechblas-Ensemble vom Obersberg war zu Gast im finnischen Hyvinkää
BAD HERSFELD/HYVINKÄÄ. Es ist neben dem Obersbergchor Waldhessens musikalischer Exportschlager Nummer eins, erprobt auf Reisen mittlerweile fast um den ganzen Erdball: das Blechbläserensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie der Konrad-Duden-Schule. Dieses Mal folgten die jungen Musiker einer Einladung des finnischen Chores der Tapailinna-Schule aus Hyvinkää.
Dieser Chor aus der Partnerstadt des Landkreises Hersfeld-Rotenburg gastierte bereits zweimal in Bad Hersfeld. Wiedersehensfreude gehörte also zum festen Bestandteil des Reisegepäcks und dementsprechend herzlich begegneten sich alte und neue Freunde im kalten Norden. Untergebracht in Gastfamilien entdeckten die Jugendlichen finnisches Leben und Landschaft hautnah: riesige, unberührte Wälder, beeindruckende Seenlandschaften, einsam gelegene Häuschen am See und nicht zu vergessen die für Finnland typische, traditionelle Sauna.
Pisa und alte Dampfloks
Neugierig waren alle auf das finnische Schulsystem, das immer in Verbindung mit der PISA-Studie gebracht wird und nun hautnah erlebt werden durfte. Die Begegnung mit der finnischen Kultur kam dabei keineswegs zu kurz. In Hyvinkää nahmen die Schülerinnen und Schüler aus der Lullus Stadt Originalwerke finnischer Künstler in Augenschein, um anschließend im nationalen Eisenbahnmuseum historische Dampflokomotiven zu bestaunen.
In der Hauptstadt Helsinki stand die Besichtigung des mächtigen Doms auf dem Programm, an schließend tauchte man in das maritime Flair der sich im herrlichsten Sonnenschein präsentierenden Hafenkulisse ab. Bereits am Tag zuvor hatten die Jugendlichen bei ihrem Abstecher nach Estland die baltische Hauptstadt Tallin besucht.
Musikalischer Höhepunkt war das gemeinsame Konzert mit dem Chor der Tapailinna-Schule im großen Hyvinkää-Saal. Hier konnten die jungen Waldhessen mit ihrem unverwechselbaren Brass-Sound das finnische Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Ein wenig ABBA, ein bisschen Andre Rieu und viele internationale Reißer hatte Ulli Meiß zu einem großen musikalischen Gastgeschenk verpackt. Dieses Konzert bedeutete gleichzeitig den Abschluss einer für alle Beteiligten unvergesslichen Konzertreise.
Beim nächsten Event, den beiden Abschlusskonzerten der diesjährigen Festspiele Ende August, wird diese Musik dann zwei Tage ganz den Bad Hersfeldern gehören.
Ulli Meiß-Musiker erstmals im Doppelpack
Jetzt geht’s los: Der Kartenvorverkauf für das Abschlusskonzert der 59. Bad Hersfelder Festspiele beginnt am kommenden Mittwoch, 20. Mai, über die Kartenzentrale am Markt (06621/201360). Traditionell laden der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg und das Blechbläserensemble der Modellschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß zum diesjährigen Finale in die Stiftsruine ein. Aufgrund der großen Nachfrage im letzten Jahr findet das Konzert gleich zweimal statt: am Freitag, 21. August, um 20 Uhr sowie am Samstag, 22. August, um 16 Uhr. Auf dem Programm der über 100 Schülerinnen und Schüler wird eine bunte Mischung aus traditionellen deutschen Volksliedern und vielen internationalen Melodien stehen. Solistische Darbietungen sind dabei und viele Höhepunkte, an denen zurzeit noch gefeilt wird. Bis es allerdings so weit ist, haben die jungen Künstler noch einen Marathon zu absolvieren, der da heißt: viele Proben in den nächsten Wochen und viel Freizeit opfern, damit das anspruchsvolle Programm seinen letzten Schliff erhält. Eine Woche fährt der Chor dazu ins Trainingslager auf die Nordseeinsel Helgoland, die Bläser treffen sich regelmäßig an den Wochenenden zu Intensivproben. Foto: Dirk v. Sierakowsky
Große musikalische Pläne
Jahresprogramm 2009 von Obersberg-Chor und Blechbläserensemble steht
Von MARTIN GELIERT
BAD HERSFELD. In „geschlossener Gesellschaft“ starten der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie die Bläser vom Obersberg und der Konrad-Duden-Schule mit ihrem Leiter Ulli Meiß am 21. März ihre musikalischen Aktivitäten. Denn das Frühlingskonzert in der Stadthalle Bad Hersfeld findet im Rahmen der Seniorenbetreuung der Kreisstadt vor geladenen Gästen statt.
Zur Festveranstaltung „10 Jahre Bürgerstiftung“ am 31. März wollen die jungen Sängerinnen und Sänger nur wenig später mit einigen Kostproben ihres Könnens beitragen. Anfang Mai begleiten die Bläser den Rotaryclub nach Kleinsassen in die Rhön, bevor sie sich auf die weite Reise ins finnische Hyvinkää begeben, um dort in der Partnerstadt des Kreises ein Festkonzert zu geben – ein Kurztrip ins baltische Estland mit eingeschlossen.
Der Chor zeigt einmal mehr seine Verbundenheit mit der Stadt Bad Hersfeld, indem er mit Bürgermeister Hartmut H. Boehmer Anfang Juni ins tschechische Sumperk reist. Höhepunkt ist ein Festkonzert aus Anlass des 15-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Bad Hersfeld und der ostmährischen Stadt.
Musical als Modellprojekt
Am 2. Juli führt ein Teil des Chores der Modell- und Gesamtschule Obersberg gemeinsam mit dem Chor seiner Partnerschule aus dem englischen Cambridge in der Stadthalle Bad Hersfeld ein Musical auf. „Academy of Death“ heißt die mitreißende Eigenproduktion eines der englischen Musikkollegen. Dieses Projekt hat Modellcharakter für die länderübergreifende musischkulturelle Zusammenarbeit von Jugendlichen.
Und freuen darf man sich auch wieder auf das Abschlusskonzert der Bad Hersfelder Festspiele, in diesem Jahr am Samstag, 22. August, nachmittags in der Stiftsruine.
Zweites Konzert?
Aufgrund der großen Nachfrage wollen die Schülerinnen und Schüler ein zweites Konzert wahrscheinlich am Freitagabend anbieten, damit jeder der großen Fangemeinde der Obersberger einen Platz in der Ruine bekommt. Zurzeit checkt Ulli Meiß noch die Urlaubszeiten seiner Schützlinge. Um sich auf dieses Event intensiv vorzubereiten, fährt der Chor vor den Sommerferien eine Woche lang ins Trainingslager auf die Nordseeinsel Helgoland.
Reise nach Ungarn
Eine Konzertreise nach Ungarn winkt dem Chor dann im Herbst, eingeladen hat ein befreundeter Chor aus Budapest. Für die jungen Bläserinnen und Bläser steht dann noch ein besonders ungewöhnliches musikalisches und soziales Projekt an: Sie werden einer Einladung aus Äthiopien folgen. Am Hörn von Afrika wollen sie die Studenten der Musikhochschule in der Hauptstadt Addis Abeba unterstützen, die dringend Instrumente benötigen. Neben praktischer Hilfe sind Benefizkonzerte unter anderem mit bedeutenden Musikern des Landes vorgesehen.
Musik zum Advent
Besonders freut sich Ulli Meiß auf die für den 2. Advent geplanten „Musikalischen Vespern zum Advent“, wie er uns verrät. Nach einjähriger Abstinenz in der Bad Hersfelder Stadtkirche verspricht er schon jetzt ein besonders stimmungsvolles Programm.
» Alle Termine können Sie auch nachlesen unter www.mso-schulchor.de und www.mso-blechblaeser.de
Interessierte Jugendliche sind jederzeit herzlich willkommen und können sich über die Schule oder die Homepages melden.
Zum Schluss ins Königreich
Zum Abschluss ihres diesjährigen internationalen Programms reiste das Blechbläserensemble der Modellschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule mit seinem Chorleiter Ulli Meiß in die englische Grafschaft Cambridgeshire. Das Comberton Village College aus dem gleichnamigen Städtchen, direkt vor den Toren der weltberühmten Universitätsstadt Cambridge gelegen und Partnerschule der MSO und GSO, hatte zu gemeinsamen Konzerten auf die britische Insel eingeladen. Cambridge, das die 22 Bad Hersfelder Musiker intensiv erkundeten, faszinierte vorallem durch seine unzähligen Colleges – Bildungshochburgen von Weltrang, deren Mauern einen Hauch von Harry Potter vermitteln. Mit im Programm war auch eine Stadtführung durch London. Den musikalischen Höhepunkt der Reise bildete das gemeinsame Konzert mit den englischen jugendlichen in der Concert Hall des Comberton Village College, bei dem die Waldhessen einen Querschnitt ihres umfangreichen Repertoires zeigten.
„Excellent music!“ waren sich die englischen Gastgeber einig und ließen sich wie schon beim ersten Konzert in der St. Georg-Church in Cambridge aufgrund der Leistung der Obersberger zu Lobeshymnen hinreißen. Wer im Orchester von Ulli Meiß neu mitspielen und an vielen spannenden Projekten teilnehmen möchte, kann sich im Sekretariat der Obersberg-Schulen oder der KDS melden, noch sind einige Instrumente frei. Sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Musiker sind willkommen. Allgemeine Infos gibt es unter www.mso-blechblaeser.de.
Unser Foto zeigt die Hersfelder Gruppe vor dem Big Ben.
Besucher brachten Stimmung mit
Städtepartnerschaft Bad Hersfld – L’Hay-les-Roses feierte 20. Geburtstag
Von Martin Gellert
L’Hay-les-Roses 20 Jahre dauert sie bereits, die Partnerschaft mit der französischen „Stadt der Rosen“. Seit zwei Jahrzehnten sind Bad Hersfeld und L’Hay-les-Roses partnerschaftlich verbunden. Dies war Anlass genug, um mit einem festlichen Akt die Verbindung der beiden Städte zu feiern und weiter zu festigen.
Zum Geburtstag der Partnerschaft reiste nicht nur eine offizielle Delegation unter der Leitung von Bürgermeister Hartmut H. Boehmer in den Außenbezirk von Paris. Auch Ulli Meiß und sein Blechbläserensemble vom Obersberg und der Konrad-Duden-Schule sowie die Trachten- und Volkstanzgruppe Schenklengsfeld mit ihrem Leiter Werner Henkel sorgten vor Ort für die heimatliche musikalisch-kulturelle Präsenz.
Zum Auftakt gaben die Blechbläser vom Obersberg am Freitagabend im Auditorium ihr Festkonzert, begeistert von den Konzertbesuchern aus der französischen Partnerstadt empfangen. Hier wurden von den ausgezeichnet aufgelegten Bläsern unter anderem bekannte französische Schlager wie „Champs Elysees“ und „La vie en rose“ unter großem Applaus des Publikums vorgetragen.
Höhepunkt des Festwochenendes war am Samstag die Unterzeichnung der Bekräftigung der Städtepartnerschaft. In einem feierlichen Moment unterzeichneten die Bürgermeister Boehmer und Patrick Seve unter den Klängen des Bläserensembles, das die deutsche und die französische Nationalhymnen intonierte, die Bestätigung des Freundschaftsvertrages.
Im Anschluss verbreiteten die Volkstänzer aus Schenklengsfeld nordhessisches Flair in der Stadt der Rosen. Es folgte ein bunter Nachmittag im Kulturzentrum der Stadt, welches sich unter strahlendem Sonnenschein sozusagen in eine deutsche Kulturbühne verwandelte. Heißt: Zur Freude vieler französischer Bürger, die sich diesen Bruderkuss nicht entgehen lassen wollten, wurde ein buntes Programm deutscher Weisen von Bläsern und Tänzern präsentiert.
Außerdem wurde die Bilder-Ausstellung „Bad Hersfeld – heute“ eröffnet. Bürgermeister Boehmer überreichte 35 gerahmte neue Bildansichten von Bad Hersfeld an seinen Kollegen Seve als Gastgeschenk. Blechbläser und Volkstänzer ließen sich angesichts der Nähe zu Paris die Chance nicht entgehen, ein wenig Sightseeing zu machen. So wurden bei Nacht der Eiffelturm und die Champs Elysees besichtigt und am Sonntag noch ein Stopp am Schloss Versailles eingelegt.
Der Gegenbesuch findet vom 10. bis 13. Oktober zum Lullusfest in Bad Hersfeld statt.
Heimat ist schön – und international
Umjubeltes Abschlusskonzert der 58. Bad Hersfelder Festspiele mit Obersberg-Chören und Blechbläsern von MSO und KDS
Von GUDRUN SCHMIDL
BAD HERSFELD. „Vergessen sie nicht in ihrem eigenen Interesse, ihre Handys nach dem Konzert wieder einzuschalten“, empfahl Ulli Meiß nach dem „Einzug der Gladiatoren“, mit dem das Blechbläserensemble der Modellschule Obersberg und Konrad-Duden-Schule auf einen zweistündigen Hörgenuss einstimmte. Wer will schon Klingeltöne hören, wenn ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Konzertprogramm unter dem Oberbegriff „Kein schöner Land“ als Bekenntnis zu unserer schönen Heimat auf eine musikalische Reise auch in ferne Länder einlädt?
„Heimat ist international“, versicherte Meiß und der Chor der Modellschule Obersberg und Gesamtschule Obersberg konnte unter seiner Leitung viele Lieder davon singen. „Täällä Pohjantähden alla“ aus Finnland in Landessprache natürlich, die viel bejubelten Moskauer Nächte oder „Laiskas“ aus Litauen, das der Chor im Jahr 2004 besuchte, gehörten beim Abschlusskonzert der Festspiele in der voll besetzten Stiftsruine zum perfekt einstudierten Repertoire.
Die Blechbläser mit Frederik Walendczus, Simon von Hubatius und Peter Böhmer an den Schlagzeugen luden die Fangemeinde, zu denen auch viele höchste Vertreter des öffentlichen Lebens in unserer Region gehörten, mit der Swing-Version des australischen Traditionals „Waltzing Mathilda“ auf den fünften Kontinent ein.
Sie überzeugten weiterhin schwungvoll und spritzig mit Bigband-Sound, mit dem heftig beklatschten Trompetensolo „Viva la Veria“ und einem reinen Posaunensolo mit einer kleinen Showeinlage der oft übertönten Posaunisten.
Viele neue Gesichter
„Die Bettler, die sich ‚Auf einem persischen Markt‘ tummeln, werden bei uns von Studenten gespielt“, ulkte Meiß und verwies damit auf ehemalige Schülerinnen und Schüler, die noch immer einen wichtigen und musikalisch bereichernden Platz einnehmen. Aber auch viele neue Gesichter gehörten in diesem Jahr zum Chor, der mit interessant und überraschend arrangierten Volksliedern begeisterte, kleine Choreografische Gags inklusive.
Da durfte „Kein schöner Land“ natürlich nicht fehlen. Klangvoll und wie gewohnt sauber intoniert überzeugten die jungen Interpreten, wobei die eindrucksvolle Leistung der Solisten – namentlich genannt Lea Kretzer und Elisabeth Kammandel – hervorzuheben ist.
Die Klavierbegleitung übernahmen Anne Rill und Silke Pfannkuch. Während der musikalischen Reise nach Südamerika, die noch in diesem Herbst von den Chormitgliedern tatsächlich unternommen wird, malte die Sonne ihre Bilder an die ehrwürdigen Wände der Stiftsruine als stimmungsvolle Kulisse für diesen kulturellen Höhepunkt.
Stehende Ovationen
Mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum für die Musik, die tatsächlich ohne störende Klingeltöne zu genießen war.
Brief an Ulli
Du bist zu beneiden
Neid gehört eigentlich nicht zu meinen Schwächen. Heute, lieber Ulli Meiß, beneide ich die aber doch um deinen Beruf. Lehrer bekommen viel ab, machen es weder Schülern, Eltern, noch der Politik oder de so genannten Gesellschaft recht. Und angenehm geht da in der Schule ja auch nicht immer zu. Aber wie beglückend muss es sein, wenn die Arbeit mit so vielen jungen Menschen gelingt, wenn Freude und Begeisterung entstehen und sich so lebhaft übertragen. Ja, lieber Uli, heute beneide ich dich und deine vergleichbar engagierten Kolleginnen und Kollegen darum, solche magischen Momente auslösen zu dürfen. Und bitte richte deinen jungen Künstlern aus, dass sie fantastisch waren!
Viele Grüße
Markus Pfromm